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Düsseldorf: Razzien in NRW – Betrug mit Coronatests?


SPD kritisiert Spahn
Razzien in NRW – Abrechnungsbetrug mit Coronatests?

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 29.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Hand hält einen Tupfer (Symbolbild): Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Coronatests, wurden in NRW Unternehmen durchsucht.Vergrößern des BildesEine Hand hält einen Tupfer (Symbolbild): Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Coronatests, wurden in NRW Unternehmen durchsucht. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-bilder)
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Corona-Testzentren sind in den vergangenen Monaten wie Pilze aus dem Boden geschossen. Getestet wird unbürokratisch. Dabei könnte mangelnde Kontrolle ein Einfallstor für Abrechnungsbetrug bieten. Die Staatsanwaltschaft in Bochum ermittelt.

Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität in Bochum hat Ermittlungen aufgenommen wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs bei Corona-Bürgertests. Das bestätigte am Samstag ein Sprecher der Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Ermittelt werde gegen zwei Verantwortliche eines in Bochum ansässigen Unternehmens, das an mehreren Standorten Teststellen betreibe. Anlass der Ermittlungen waren demnach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ).

Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, wurden im Ruhrgebiet bereits Geschäftsräume und Privatwohnungen durchsucht. Dabei seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden. Den Namen des verdächtigen Unternehmens wollte die Behörde nicht nennen.

Kontrolle fehlt

Seit März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung Bürgertests vor. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim Bundesamt für Soziale Sicherung abgerechnet. Die Teststellen erhalten 18 Euro pro Test. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen.

Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ lädt das System zum Abrechnungsbetrug ein, da eine Kontrolle fehle. Stichproben hätten etwa an einer einzigen Teststelle in Köln ergeben, dass statt 70 wirklich genommener Proben fast 1.000 abgerechnet worden seien. Ähnliches hätten Stichproben unter anderem in Essen und in Münster zutage gefördert.

Kritik am Gesundheitsminister

Kritik gibt es deshalb auch an Gesundheitsminister Jens Spahn. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sagte am Samstag: "Nach den Masken jetzt die Schnelltests. Das Managementversagen im Gesundheitsministerium hat inakzeptable Ausmaße angenommen". Spahn habe Warnungen und Hinweise für die Testbedingungen ignoriert. Er trage die Verantwortung und müsse die "Selbstbedienung unverzüglich beenden".

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, sagte der dpa: "Kriminelle Energie kann man wohl nirgends ausschließen. Allerdings sind bei mir bislang noch keine belastbaren Zahlen aufgetaucht." Da die Zentren die Unterlagen aufbewahren müssten, gehe sie davon aus, dass die Länder zumindest stichprobenartig die Anzahl der abgerechneten Fälle und die bei den Kassenärztlichen Vereinigungen eingegangenen Abrechnungsunterlagen überprüfen. "Sollten sich daraus Unregelmäßigkeiten ergeben, muss natürlich konkreten Fällen nachgegangen werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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