Düsseldorf Streik an Unikliniken in NRW geht weiter
Der Streik an den sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen für bessere Arbeitsbedingungen ist am Donnerstag nach Gewerkschaftsangaben fortgesetzt worden. Allein in den Frühschichten hätten sich gut 1400 Beschäftigte beteiligt, wie Verdi-Landesfachbereichsleiterin Katharina Wesenick am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Streik zeige zunehmend Wirkung.
Am ersten Streiktag am Mittwoch hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft über alle Schichten hinweg 1700 Beschäftigte beteiligt. Zwei Drittel der OP-Kapazitäten der Unikliniken stünden still. Am Vortag hatten einzelne Kliniken von dieser Größenordnung berichtet. Verdi betonte bereits, dass alle Notfälle versorgt werden. Bis auf Aachen geben es an allen anderen Kliniken Notdienstvereinbarungen.
Zum Treffen der Verdi-Verhandlungsführerinnen mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am Mittwochabend hieß es bei der Gewerkschaft, das Land habe Vorschläge gemacht, die gerade bewertet würden. Allen sei die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst.
Verdi hatte den Arbeitgeber im Januar ein Ultimatum gestellt, bis zum 1. Mai 2022 einen Tarifvertrag zur Entlastung der Beschäftigten in den sechs Unikliniken des Landes abzuschließen. Dabei geht es der Gewerkschaft unter anderem um einen Ausgleich bei Unterbesetzung in Form von Freizeit und Mindestpersonalausstattungen. Der angestrebte Tarifvertrag solle ein Vorbild für alle Krankenhäuser in NRW sein.
Nach dem Verstreichen des 100-Tage-Ultimatums durch die
Landesregierung und den Arbeitgeberverband des Landes (AdL) zum 1.
Mai hatte die Gewerkschaft am vergangenen Montag verkündet, dass sich
in einer Urabstimmung mehr als 98 Prozent der Beschäftigten für den
Arbeitskampf ausgesprochen hatten - notfalls auch unbefristet.