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Bildung | Holter offen für Abschaffung von BLF


Bildung
Holter offen für Abschaffung von BLF

Von dpa
Aktualisiert am 04.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Helmut Holter (Die Linke)Vergrößern des BildesHelmut Holter (Die Linke). (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat nichts dagegen, die Prüfungen zur besonderen Leistungsfeststellung (BLF) in Thüringen abzuschaffen. "Ich bin offen für die Diskussion. Und wenn die Mehrheit sich dafür ausspricht, die BLF abzuschaffen, dann kann sie abgeschafft werden aus meiner Sicht", sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Zuvor hatte der MDR berichtet. Es muss Holter zufolge aber geregelt werden, dass Gymnasiastinnen und Gymnasiasten beim Wechsel von der zehnten in die elfte Klasse auch einen gleichwertigen Realschulabschluss erhielten.

Während Zehntklässler an den Gymnasien derzeit die Prüfungen zur besonderen Leistungsfeststellung schreiben, gilt in anderen Bundesländern die Versetzung von der zehnten in die elfte Klasse als ausreichend, um später die Mittlere Reife bescheinigt zu bekommen. Die BLF war in Thüringen als Reaktion auf den tödlichen Amoklauf von Erfurt 2002 eingeführt wurden. Als eine Ursache für die Tat galt, dass der Täter ohne Abschluss von der Schule verwiesen wurde.

Ob schon im kommenden Jahr die BLF abgeschafft werden könnte, ist laut Holter noch völlig offen. Im Landtag werde kommende Woche unter anderem über einen CDU-Gesetzentwurf zur Veränderung des Schulgesetzes beraten. "Aus meiner Sicht muss das Thema besondere Leistungsfeststellung mit auf die Tagesordnung", sagte der Minister. Dann müsse das Thema aber auch noch im Ausschuss und mit den Betroffenen im Anhörverfahren besprochen werden.

Wie er aus dem parlamentarischen Raum wisse, sei die Mehrheit dafür, die BLF abzuschaffen und mit dem Übergang in die elfte Klasse auch einen Realschulabschluss zu verbinden, sagte Holter weiter. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Astrid Rothe-Beinlich twitterte: "Die #BLF abzuschaffen und es den vielen Bundesländern gleichzutun, die nach erfolgreicher Versetzung Klasse 11 den Abschluss ohne Prüfung vergeben, ist in der Tat überfällig. Gut, wenn es hierzu käme."

Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, zeigte sich hingegen ablehnend: "Die Besondere Leistungsfeststellung hat sich in Thüringen bewährt", sagte er der dpa. Sie gebe den Schülern Sicherheit auf dem Weg zur Allgemeinen Hochschulreife und sei Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Bundesländern.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass die Regelschule geschwächt und das hohe Leistungsniveau am Gymnasium weiter aufgeweicht wird", betonte Tischner. Wenn Schüler die mittlere Reife künftig am Gymnasium quasi gratis bekämen, während sie an der Regelschule durch eine aufwendige Prüfung müssten, bewirke das aber genau das Gegenteil.

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