Duisburg: Pflege-Azubi (22) vergewaltigt demente Frau in Heim

Wenige Monate nach der Tat starb das 67-jährige Opfer. Jetzt wurde ihr Vergewaltiger verurteilt.

Nach der Vergewaltigung einer demenzkranken Seniorin in einem Duisburger Pflegeheim ist ein Mitarbeiter der Einrichtung am Montag zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der angehende Pflegehelfer war von einer Kollegin erwischt worden, als er sich im Februar 2023 an der 67-Jährigen verging.

Praktisch nackt habe der 22-Jährige auf ihrem Bett gesessen, berichtete die "WAZ". Die Situation sei eindeutig gewesen. Der Azubi versuchte im Prozess am Duisburger Landgericht auch gar nicht erst, die Tat zu leugnen. Er legte ein Geständnis ab.

Angeklagter: "Ich habe keine Erklärung"

Allerdings konnte oder wollte er nicht sagen, weshalb er die Seniorin vergewaltigte: "Ich habe keine Erklärung für die Tat", sagte der Angeklagte, der seit 2021 in einer Beziehung mit einer jungen Frau lebte. Er sei wie im Tunnel gewesen und habe die Vergewaltigung begangen, ohne darüber nachzudenken. Vorher habe er nie Gedanken in diese Richtung gehabt, behauptete er.

Die Bewohnerin des Pflegeheims ist inzwischen gestorben. Der Angriff habe sie schwer gezeichnet, sagte laut "WAZ" eine Betreuerin und Freundin. Nach dem Übergriff sei die 67-Jährige noch stiller als vorher geworden. Sie habe Angst vor männlichem Pflegepersonal gezeigt.

Opfer verweigerte nach Vergewaltigung Pflege

Mehrfach habe die Frau die Pflege verweigert. Einmal habe sie diese als "Überfall" bezeichnet, zitierte die "Bild"-Zeitung die Heimleiterin. Dabei habe das Vergewaltigungsopfer geweint.

Auch während der Vergewaltigung zeigte die Seniorin trotz ihrer schweren Demenz eine eindeutige Reaktion. "Sie hat das Gesicht verzogen", erinnerte sich der Täter am Montag vor Gericht. Möglicherweise habe sein Opfer Schmerzen gehabt, sagte er.

Zuletzt verlor die Seniorin den Berichten zufolge schnell an Gewicht und starb schließlich am 23. Juni. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.