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Herne: Falsches Tempo Schild – teure Folgen für Autofahrer


Blitzer-Posse in Herne
Falsches Temposchild narrt Polizei – teure Folgen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 26.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Jörg Höchstrat an der Wiedehopfstraße: Hier stand mal ein falsches Tempo 30-Schild.Vergrößern des BildesJörg Höchstrat an der Wiedehopfstraße: Hier stand mal ein falsches Tempo-30-Schild. (Quelle: Marie-Christin Jacobs/Funke Foto Services)
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Skurrile Geschichte aus Herne: Die Polizei fällt auf ein von Unbekannten aufgestelltes Tempo-Schild hinein. Die Rechnung zahlen zahlreiche Autofahrer.

Ein teurer Spaß: In Herne haben Unbekannte kurzerhand ein Tempo-50-Schild gegen ein Tempo-30-Schild ausgetauscht. Die Folge: Auf das Schild fiel sogar auch die Polizei rein, die daraufhin über 100 vermeintliche Raser mit einer Radarfalle auf der Wiedehopfstraße geblitzt hat. Das berichtet die "WAZ" am Montag.

Laut dem Bericht waren bei einer Polizeikontrolle im vergangenen Jahr von insgesamt 528 gemessenen Fahrzeugen 104 Fahrerinnen und Fahrer geblitzt worden. 73 erhielten Verwarnungen, und 31 bekamen Knöllchen. Sechs Pechvögel bekamen sogar ein Fahrverbot auferlegt.

Die Polizei hatte die Blitzerkontrolle an der Wiedehopfstraße durchgeführt, weil sich Anwohner immer wieder über rasende Autos in der Straße beschwert hatten. Grundsätzlich sei es so, so ein Polizeisprecher zur "WAZ", dass die Beamten vor einer Blitzerkontrolle sich immer an den am Straßenrand stehenden Schildern orientieren – und nicht an den in Unterlagen verzeichneten Geschwindigkeitsregeln für den Streckenabschnitt.

Denn etwa durch Baustellen könnten vor Ort zwischenzeitlich andere Regeln gelten, die in den Unterlagen nicht zu finden sind. So konnte das falsche Tempo-30-Schild die Polizei also narren.

Fast alle Autofahrer haben das falsche Knöllchen bezahlt

Nach einigen Beschwerden wurde das falsche Schild schließlich entdeckt und abmontiert. Doch die Strafen für die Autofahrer sind gültig: Da alle Fristen für Einsprüche gegen die Bußgelder abgelaufen sind, muss die Stadt Herne das eingenommene Geld sogar behalten, so ein Sprecher zu der Zeitung. Ein Großteil der Betroffenen habe sein Bußgeld auch bereits überwiesen.

Der einzige, der das nicht auf sich sitzen ließ, ist der Dorstener Jörg Hochstrat. Er hat einen Rechtsstreit gegen seinen Bußgeldbescheid gewonnen, da das Tempo-30-Schild ohne offizielle Genehmigung aufgestellt worden war. Der "WAZ" sagte der 55-jährige Autofahrer nun: "Wenn ich etwas falsch gemacht habe, ist das in Ordnung." Für den Spaß von Unbekannten im Straßenverkehr wollte er aber nicht geradestehen. Die Stadt Herne übernimmt nun die Bußgeld- und Prozesskosten für den Mann.

Wer das Schild in Herne hingegen im vergangenen Jahr kurzerhand ausgetauscht hat, das ist weiter offen. Die Polizei würde es gerne wissen, denn dann folgt eine Strafanzeige gegen den oder die Unbekannten. Denn nur Straßenverkehrsbehörden dürfen Verkehrsschilder am Straßenrand aufstellen.

Verwendete Quellen
  • waz.de: "Polizei fällt auf Fake-Schild rein: 104 "Raser" zahlen"
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