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Mülheim | Exotische Vogelart: Halsbandsittiche im Ruhrgebiet gesichtet


Im Rheinland schon lange heimisch
Papageien besiedeln jetzt auch das Ruhrgebiet


11.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Halsbandsittich sitzt an einem Baum: Die bunten Vögel bevölkern nun auch das Ruhrgebiet. (Quelle: imageBROKER/Ronald Wittek via www.imago-images.de/imago-images-bilder)

Normalerweise gilt das Ruhrgebiet eher nicht als Heimat von exotischen Tierarten. Nun hat sich jedoch eine auffällige Papageienart in Mülheim niedergelassen.

Exotische Vögel wie Papageien oder Wellensittiche bringt man vor allem mit tropischen Wäldern oder südlichen Ländern in Verbindung. Mittlerweile scheint es jedoch so, als weite sich der Lebensraum der bunten Tiere immer stärker aus.

Auch im Ruhrgebiet soll mittlerweile eine exotische Art gesichtet worden sein. Die Rede ist vom Halsbandsittich, der auch als Kleiner Alexandersittich bekannt ist. Die Papageienart stammt ursprünglich aus Afrika und Asien und bewohnt dort vor allem Savannen oder Bergwälder. Mit ihrem hellgrünen, leuchtenden Gefieder fallen die Vögel schnell ins Auge. Kein Wunder also, dass sie seit ihrem Auftauchen im Ruhrpott bereits von zahlreichen aufmerksamen Beobachtern gesichtet wurden.

Halsbandsittich breitet sich nun auch im Ruhrgebiet aus

Wie die "WAZ" berichtet, wurde das farbenfrohe Tier mittlerweile vermehrt in Mülheim an der Ruhr, vor allem in den Stadtteilen Speldorf und Saarn, gesichtet. Dort soll es sich zumeist in den Kronen verschiedener Laubbäume aufhalten. Eine neue Entdeckung im Ruhrgebiet – in NRW allerdings keineswegs.

Vor allem in Köln und im übrigen Rheinland ist der bunte Vogel bereits seit einiger Zeit beheimatet. Schon 1967 wurde er dort laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zum ersten Mal gesichtet, Brutnachweise gibt es seit 1969. Schon seit 1990 gilt die Vogelart dort als etabliert. Seitdem wächst die Population immer weiter – und weitet sich nun auch auf weitere NRW-Städte und das Ruhrgebiet aus.

Ganz freiwillig sind die geselligen Vögel einst allerdings nicht in Deutschland gelandet. Laut Nabu kamen die Tiere als "Gefangenschaftsflüchtlinge" nach Europa, wo sie seit Neuestem auch in Mülheim in Gärten und Parks beobachtet werden können.

Auftauchen des Halsbandsittichs sorgt nicht nur für Freude

Trotz seines bunten und durchaus ansehnlichen Äußeren – über das Auftauchen der Vögel herrscht nicht bei jedem uneingeschränkte Freude. So ernähren sich die Halsbandsittiche vor allem von Früchten und Blüten heimischer Obstbäume, was bei Bauern und Hobbygärtnern durchaus Unmut hervorruft.

"Die Halsbandsittiche fressen Obst, auch wenn es unreif ist", bestätigt auch Elke Brand, stellvertretende Vorsitzende des Nabu Ruhr, der "WAZ". "Sie fressen einen Apfel an, der fällt vom Baum, und sie machen sich an den nächsten."

Auch die Hinterlassenschaften der Vögel führen zu Verschmutzungen der Großstädte – zumal die Piepmätze am liebsten in größeren Kolonien nebeneinander sitzen und somit oft geballt ihren Dreck hinterlassen. Und auch der Vogelgesang der 37 bis 43 Zentimeter großen Tiere wird nicht von jedem als angenehm empfunden, vor allem in den Abendstunden. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.

Nabu-Mitarbeiterin glaubt an weitere Verbreitung der Tiere

Unter Vogelschützern dürfte das Auftreten des Halsbandsittichs allerdings durchaus für Begeisterung sorgen, war man bislang doch noch davon ausgegangen, dass die Art nur im Rheinland zu finden ist. Dies hatte die Geografin Jana Romero vom Naturschutzbund Köln t-online im Juli bestätigt. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.

Vogelexpertin Elke Brand hält eine weitere Ausbreitung der Vögel im Ruhrgebiet allerdings für nicht unwahrscheinlich – zumindest nicht, solange den Tieren ausreichende Schlaf- und Futtermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Als Höhlenbrüter bevorzugen die Tiere nämlich vor allem geschützte Räume.

"Man sieht sie oft in Platanen, manchmal auch in der Dämmung von Fassaden", erklärt die Nabu-Mitarbeiterin. "Noch haben wir hier nicht allzu große Populationen, aber das wird in den kommenden Jahren immer mehr werden", so Brand.

Verwendete Quellen
  • waz.de: "Grüne Papageien in Mülheim gesichtet: Das steckt dahinter" vom 05.10.2023
  • ruhr24.de: "Exotisches Tier macht sich in NRW breit – erste Sichtungen im Ruhrgebiet" vom 11.10.2023
  • nabu.de: Informationsartikel zum Halsbandsittich
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