Tarifstreit bei Medizinern Warnstreik von Ärzten an Unikliniken – Auswirkungen in NRW
An sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen hat der Marburger Bund Ärztinnen und Ärzte für diesen Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. Welche Auswirkungen das auf Patienten hat.
An den sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen sind Ärzte an diesem Dienstag vom Marburger Bund zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Ärztegewerkschaft geht von einer hohen Streikbeteiligung aus und hält deshalb auch Einschränkungen an den Universitätskliniken für wahrscheinlich.
Die medizinische Versorgung aller Notfälle und dringlichen Fälle ist laut der Ärztegewerkschaft gesichert. Bei planbaren Untersuchungen und nicht akuten Eingriffen könnte es zu Verschiebungen kommen.
23 Uni-Kliniken beteiligen sich an Streiks
Hintergrund der Arbeitsniederlegungen an bundesweit insgesamt 23 Universitätskliniken sind bisher ergebnislose Tarifverhandlungen. Darunter sind im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW die sechs Unikliniken in Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster.
Allein aus Nordrhein-Westfalen werden zur zentralen Demonstration in Hannover nach Gewerkschaftsschätzung voraussichtlich etwa 1500 der insgesamt 5000 Ärztinnen und Ärzten der sechs NRW-Uniklinken fahren. Außerdem seien Kundgebungen an den Unikliniken in Aachen, Köln und Düsseldorf mit insgesamt mehreren Hundert Teilnehmern geplant.
Forderung: 12,5 Prozent mehr Gehalt
In den Tarifverhandlungen verlangt der Marburger Bund 12,5 Prozent mehr Gehalt, bezogen auf ein Jahr, sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Die geforderte lineare Erhöhung begründete er mit der Inflation und dem Ziel, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen.
Die Uniklinik Düsseldorf wies im Internet darauf hin, dass es wegen des Warnstreiks an diesem Dienstag zu einzelnen Einschränkungen in der Patientenversorgung kommen könne. "Patientinnen und Patienten, bei denen eine planbare Behandlung an diesem Tag verschoben werden muss, werden von den Behandlungsteams informiert", hieß es weiter.
- Nachrichtenagentur dpa