Minderjähriger bewusstlos Jugendliche konsumieren Lachgas im Zug – mit Folgen

Im Essener Hauptbahnhof muss die Bundespolizei am Sonntagmorgen Erste Hilfe leisten, weil Jugendliche in einem Zug Lachgas konsumieren.
Am Sonntagmorgen (18. Mai) hat die Bundespolizei im Essener Hauptbahnhof drei Personen nach dem Konsum von Lachgas in einem Zug medizinisch versorgt. Laut Angaben der Polizei handelte es sich um einen 15-Jährigen und zwei junge Erwachsene im Alter von 20 und 21 Jahren, die gesundheitliche Probleme aufwiesen.
Ein Bahnmitarbeiter informierte gegen 9 Uhr über den Vorfall im Regionalexpress RE1. Beim Eintreffen der Beamten war der minderjährige Junge bewusstlos und musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein weiterer Reisender klagte über Atemprobleme, während eine junge Frau stark benommen wirkte.
Die Einsatzkräfte stellten vor Ort Flaschen mit Lachgas sowie Marihuana sicher. Die beiden Erwachsenen standen offenbar auch unter Alkohol- und Cannabiseinfluss. Trotz der gesundheitlichen Beeinträchtigungen verweigerte die 21-Jährige den Transport ins Krankenhaus. Der aggressive Zustand des Jugendlichen erforderte weitere Maßnahmen durch Sanitäter und Polizei.
Stadt Essen plant Verkaufsverbot von Lachgas für Minderjährige
Der Konsum von Lachgas hat sich zu einem besorgniserregenden Trend entwickelt. Die gesundheitlichen Risiken sind erheblich: Der inhalative Missbrauch von Distickstoffmonoxid kann zu Sauerstoffmangel, Bewusstseinsstörungen, neurologischen Schäden und in Einzelfällen zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Besonders gefährlich ist regelmäßiger Konsum in hohen Dosen. Dies kann langfristige Schäden verursachen. Da das Gas den Sauerstoff verdrängt, kann es in schlimmsten Fällen sogar zu Bewusstlosigkeit oder lebensbedrohlichen Zuständen führen.
Am 2. Juli 2025 wird der Rat der Stadt über einen gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen entscheiden. Die Parteien fordern, den Verkauf, die Abgabe und Weitergabe von Lachgas an Minderjährige zu verbieten. Die Ratsfraktionen möchten mit ihrem Antrag sicherstellen, dass Jugendliche in Essen keinen Zugang mehr zu dieser gefährlichen Droge haben. Sollten sie Erfolg haben, drohen bei Verstößen Bußgelder von bis zu 1.000 Euro.
- Reporter vor Ort
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin vom 19. Mai 2025
- Eigene Berichterstattung zum Thema auf t-online.de