15 Jahre nach dem Unglück Duisburg will Loveparade-Gedenken neu aufstellen

Kerzen und Lichter erleuchteten Duisburg zum Loveparade-Gedenken. Doch diese Form des Erinnerns steht vor dem Aus – die Stadt sucht neue Wege.
Flammen und Kerzen erhellten die Duisburger Gedenkstätte: Zum 15. Mal haben Menschen der Loveparade-Tragödie mit der traditionellen Zeremonie "Nacht der 1.000 Lichter" gedacht. Zahlreiche Teilnehmer versammelten sich am Mittwochabend dort, wo im Jahr 2010 21 junge Festival-Besucher ihr Leben verloren.
Die jährliche Lichtzeremonie findet stets einen Tag vor dem Unglücksdatum statt. Der eigentliche Jahrestag wird am heutigen Donnerstag mit einer Andacht für Hinterbliebene und einer öffentlichen Zeremonie begangen.
Duisburg erwägt eine komplette Neuausrichtung des Gedenkens
Doch diese bewährte Tradition steht vor grundlegenden Veränderungen. Duisburg erwägt eine komplette Neuausrichtung des Gedenkens nach anderthalb Jahrzehnten. "In welcher Form der Jahrestag in Zukunft gewürdigt wird, sei noch unklar", sagte eine Stadtsprecherin. Man werde demnächst beginnen, Ideen zu entwickeln und mit allen Beteiligten gute Lösungen zu finden.
Der Hintergrund: Das Festival endete am 24. Juli 2010 in einer Katastrophe, als eine Massenpanik am einzigen Zugang zum Veranstaltungsgelände ausbrach. Obwohl Sachverständige gravierende Planungsfehler und Genehmigungsmängel identifizierten, blieben strafrechtliche Konsequenzen aus. Nach einem jahrelangen Gerichtsverfahren urteilte das Landgericht Duisburg, eine "Vielzahl von Umständen" habe das Unglück verursacht.
Der Wandel wird durch organisatorische Umbrüche ausgelöst: Die bisherige Stiftung, welche die Gedenkstätte betreute und die Jahreszeremonien ausrichtete, stellt ihre Arbeit ein. Künftig übernimmt die Stadtverwaltung sowohl die Betreuung der Gedenkstätte als auch die Organisation der Gedenkveranstaltungen.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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