Verabredung über Telegram Corona-Leugner wollen Impfaktion in Essen stören

Vor Kurzem haben mutmaßliche Corona-Leugner in Essen Bürger bei einer mobilen Impfaktion bedroht und beschimpft. Der Staatsschutz ermittelt. Nun soll offenbar eine weitere Impfaktion gestört werden.
Mehrere Personen wollen offenbar am 19. Februar eine Impfaktion in der Eissporthalle in Essen-Frohnhausen behindern. Das geht aus Chatverläufen des Messengers Telegram hervor, die das Bündnis "Essen stellt sich quer" veröffentlicht hat. In solchen Gruppen organisieren sich während der Pandemie unter anderem Impfskeptiker, Corona-Leugner und Verschwörungsgläubige.
Bereits am vergangenen Samstag kam es bei einer mobilen Impfaktion an der Eissporthalle zu einem Vorfall: Vier Männer im Alter zwischen 35 und 40 Jahren bedrohten und beschimpften in der Schlange wartende Bürger sowie Mitarbeiter. Zwei von ihnen hatten Eisenstangen, einer einen Staffordshire Terrier dabei.
Essener wollen Impfaktion stören: "Wieder zur Eishalle"
Auch Naziparolen sollen gefallen sein. Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen aufgenommen. Rechtsextremisten nutzen die Corona-Pandemie vermehrt zu ihren Gunsten. Sie suchen den Schulterschluss mit der bürgerlichen Mitte, um Staat und Gesellschaft anzugreifen.
Anscheinend stört dies die Impfskeptiker nicht: Sie rufen dennoch zu einem unangemeldeten Spaziergang am 19. Februar auf. Man wolle "wieder zur Eishalle" gehen. Die Polizei habe die Telegram-Gruppen im Blick, heißt es in der "WAZ". "Wenn die Impfaktion läuft, werden wir präsent sein", so ein Polizeisprecher zu der Zeitung.
Auch eine der Organisatorinnen der Impfaktion, eine Gelsenkirchener Ärztin, sagte mit Blick auf den 19. Februar, dass die Impfaktion "unter Polizeischutz" stattfinde. Und: Man lasse sich von "den Idioten" nicht abschrecken.
- "Essen stellt sich quer": Mitteilung vom 2. Februar
- "WAZ": "Coronaleugner mobilisieren gegen eine Impfaktion in Essen"
- "Radio Essen": "Impf-Kritiker rufen zu Protest gegen Impf-Aktion auf"
- Eigene Recherchen
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa