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Frankfurt-Hahn: Gläubiger wohl gegen Airport-Verkauf an russischen Oligarchen


Poker um Flughafen Hahn
Gläubiger sind wohl gegen Verkauf an russischen Oligarchen

Von dpa, t-online, stn

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 80207857Vergrößern des BildesDer russische Unternehmer Viktor Chraitonin (lins) mit einem russischen Geschäftsmann: Welche Absichten er mit dem Kauf vom Flughafen hat, ist unklar. (Quelle: Sergei Savostyanov)
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Der Poker um den Flughafen Hahn geht weiter: Offenbar haben die Gläubiger den russischen Oligarchen vorerst abgelehnt. Aber: Ein anderer Käufer steht auch nicht fest.

Die Gläubigerversammlung des insolventen Flughafens Hahn im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) hat offenbar einen Verkauf an den russischen Oligarchen Viktor Charitonin vorerst abgelehnt. Das berichtete zuerst der "SWR". Das Bundeswirtschaftsministerium werde aber weiter einen Verkauf an ihn prüfen, teilt die Gläubigerversammlung mit.

Es sei aber auch nicht entschieden worden, wer den Zuschlag für den Airport erhält, sagte Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner. Unabhängig von "politischen Diskussionen" seien beide "gute Investoren". Damit geht der Verkaufspoker vorerst weiter. Plathner will nach eigenen Worten bis einschließlich März zu einer Lösung kommen. Weiter teilte der Insolvenzverwalter mit, dass es neben der Mainzer Firmengruppe Richter noch zwei weitere Interessenten gebe, die als Käufer in Betracht kämen.

Der russische Investor ist somit noch nicht aus dem Rennen. Denn wenn das Bundeswirtschaftsministerium keine Einwände gegen den Verkauf an Charitonin hat, kann die Gläubigerversammlung neu entscheiden. Charitonins NR Holding und die Mainzer Firmengruppe Richter (WR Holding) haben beide unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag für den Airport Hahn unterschrieben. Allerdings hat die NR Holding als Besitzgesellschaft der Eifelrennstrecke mehr gezahlt – nach dpa-Informationen rund 20 Millionen Euro.

Charitonins möglicher Kauf stößt auf viel Kritik

Der mögliche Kauf des russischen Oligarchen traf auf viel Kritik. Bundespolitiker äußerten sich zu dem Verfahren, genauso wie Politiker der hessischen Landesregierung. Das Land Hessen hält einen Anteil von 17,5 Prozent, hat aber keine nennenswerten Mitwirkungsrechte im Verfahren, da es kein Gläubiger ist.

Der Grünen-Wirtschaftspolitiker Felix Banaszak hat die Bundesregierung aufgefordert, den möglichen Verkauf des insolventen Flughafens Hahn an einen russischen Investor intensiv zu prüfen. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg sollte die Bundesregierung intensiv prüfen, "ob der Verkauf an einen russischen Investor mit unseren geo- und sicherheitspolitischen Interessen vereinbar ist. Ich habe daran große Zweifel."

Russischer Oligarch im Kreml kein Unbekannter

Ob Charitonin vom Ukraine-Krieg wirtschaftlich profitiert oder Geld verloren hat, ist unklar. Fest steht, dass er im inneren Zirkel um Kremlchef Wladimir Putin kein Unbekannter ist. Die Grundlage für seinen Reichtum legte Charitonin in Zusammenarbeit mit Roman Abramowitsch, einem der bekanntesten russischen Oligarchen, Putin-Vertrauten und Ex-Besitzer des FC Chelsea. Gemeinsam mit Abramowitsch gründete Charitonin 2003 das Pharmaunternehmen Pharmstandard. Das Untenrehmen produziert auch den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.

Über seine Firma Pharmstandard knüpfte Charitonin Kontakte in die russische Führungsriege, unter anderem zu Putins Gesundheitsministerin Tatjana Golikowa. Das US-Finanzministerium setzte Charitonin 2016 auf seine "Putin-Liste" von Russen, die möglicherweise in die Manipulation der US-Präsidentschaftswahl 2016 verstrickt waren. Welche Absichten der 50-Jährige mit Frankfurt-Hahn verfolgt, ist unklar.

Verwendete Quellen
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