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Ukrainischer Soldat in Frankfurt zusammengeschlagen? Das sagt das "Roomers" zum Vorfall


Täter war mutmaßlich Tschetschene
Nach Angriff auf ukrainischen Soldaten – was passierte im "Roomers"?

Von Stefan Simon

14.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Die Inhaber des "Roomers" Micky Rosen (links) und Alex Urseanu: Sie sprechen von Falschmeldungen und geben dem Ukrainer die Schuld an der Auseinandersetzung.

Am Freitagabend wurde einem ukrainischen Soldaten in einer Bar der Kiefer gebrochen. Der Täter soll ein Tschetschene und Mitarbeiter des Hotels sein. Aber stimmt das auch?

Ein ukrainischer Soldat hat am Freitagabend die Bar des "Roomers" im Frankfurter Bahnhofsviertel betreten. Später am Abend verlässt er sie mit schweren Verletzungen. Ihm wurde der Kiefer mutmaßlich von einem Türsteher des "Roomers" gebrochen. Kurz darauf macht ein Foto des schwer verletzten Ukrainers im Krankenhaus in der Facebook-Gruppe "Ukrainians in Frankfurt am Main" die Runde. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung aufgenommen.

Fakt ist also, dass der Ukrainer schwere Verletzungen davongetragen hat. Fakt ist auch, dass das "Roomers" seinen Mitarbeiter bis zur vollständigen Klärung des Vorfalls vom Dienst befreit hat. Aber: Was genau an dem Abend passiert ist, ist völlig unklar. Denn es existieren zwei verschiedene Versionen des Abends.

Zum einen die Aussage des Opfers: Das von Polen aus betriebene russischsprachige Onlinemedium "Vot Tak" hat mit einer Freundin des Mannes gesprochen. Ihr Name: Valeria Sarana. Sie wohnt mit ihrem Mann in Frankfurt. Der Soldat rief sie unmittelbar nach dem Vorfall an, erzählte ihnen, was passiert war, und bat sie um Hilfe. Er war wohl zunächst im Restaurant des Hotels und trug dabei seine Uniform. Laut Sarana fragte er den Manager, ob er in das Restaurant dürfe, weil er kein Hotelgast sei. Dieser hatte offenbar keine Einwände. Nachdem der ukrainische Soldat etwas gegessen hatte, habe er das Restaurant verlassen und sei zur Hotelbar gegangen. Dort kam es dann mutmaßlich zu dem Konflikt.

Valeria Sarana berichtet weiter, dass ein russischsprachiger Sicherheitsbeamter den Ukrainer in der Lobby angesprochen und ihn gefragt habe, warum er eine Militäruniform trage. Daraufhin sei ein zweiter, ebenfalls russischsprachiger Sicherheitsbeamter auf die beiden zugekommen. Einer der beiden sagte wohl, dass er Tschetschene sei und habe angefangen, den Soldaten nach seiner Uniform zu fragen. Der erste Wachmann habe noch versucht, seinen Kollegen zu beruhigen. Doch wohl ohne Erfolg.

Der Sicherheitsbeamte, der sich selbst als Tschetschene bezeichnete, habe daraufhin auf den Soldaten eingeschlagen, so Sarana. Der Mann habe sich zudem nicht wehren können, weil er auf einen Gehstock angewiesen sei. Er war ursprünglich zur Behandlung in Deutschland.

"Roomers" spricht von Falschmeldungen

Die Version des Hotels über den Ablauf des Abends ist freilich eine andere. Die beiden Inhaber des "Roomers", Micky Rosen und Alex Urseanu, seien "zutiefst betroffen über die Falschmeldungen", die über den Vorfall kursieren würden. Urseanu traf sich zudem am Montag mit dem ukrainischen Generalkonsul Vadym Kostiuk. Dieser hatte sich zuvor im ukrainischen Onlinemedium "Novynarnia" geäußert und die Beschreibung zum Tathergang von Valeria Sarana bestätigt. Umso erstaunlicher, dass Kostiuk die Version des Hotels nun teilt.

So heißt es seitens des "Roomers": "Zusammenfassend stellen beide Seiten klar, dass es sich bei diesem Vorfall keineswegs um eine politisch motivierte Auseinandersetzung handelt. Vielmehr handelte der Vorfall von einem stark angetrunkenen Gast, dem der Zutritt in die Hotelbar von Türstehern des Hotels verweigert wurde." Aufgrund des uneinsichtigen und aggressiven Verhaltens des Gastes sei es zu Handgreiflichkeiten zwischen Gast und Türsteher gekommen. Weiter heißt es, dass der ukrainische Soldat wenig später selbstständig das Hotel verließ, "ohne weitere ambulante Betreuung des Rettungsdienstes".

Nach Angaben der Polizei hingegen versorgten Sanitäter vor Ort den Verletzten. Der Ukrainer erweckte den Eindruck, "stark alkoholisiert" zu sein. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen. Auf Anfrage von t-online konnte die Polizei weiter keine Angaben zu dem Täter oder den Tätern machen. Auch eine Aussage des Verletzten stünde noch aus.

Verwendete Quellen
  • Anruf bei der Polizei Frankfurt am 14. März
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