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Nordsee: Polizei prüft Einsatz von K.o.-Tropfen – nicht der erste Vorfall


Beim Feiern auf Föhr
Polizei ermittelt wegen Einsatz von K.o.-Tropfen auf Nordseeinsel

Von t-online, mkr

05.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau hält ein Glas mit einem Cocktail (Symbolbild): Nach der Einnahme von K.o.-Tropfen kämpfen Opfer häufig mit Gedächtnisverlust.Vergrößern des BildesEine Frau hält ein Glas mit einem Cocktail (Symbolbild): Nach der Einnahme von K.o.-Tropfen kämpfen Opfer häufig mit Gedächtnisverlust. (Quelle: Rolf Kremming/imago images)
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Auf der Nordseeinsel Föhr sind einer Person offenbar K.o.-Tropfen verabreicht worden. Die Polizei prüft den Vorfall und wartet auf Ergebnisse aus dem Labor.

Mitte August hat sich eine Person bei der Polizei mit der Vermutung gemeldet, dass ihr beim Feiern auf der Nordseeinsel Föhr K.o.-Tropfen verabreicht worden sind. Dem mutmaßlichen Opfer sei eine Blutprobe entnommen und diese in ein Labor in Kiel geschickt worden, berichtet "shz.de". Noch liege jedoch kein Ergebnis vor.

Obwohl die Ermittler auf die Dringlichkeit des Sachverhalts hingewiesen haben sollen, sei weiterhin unklar, ob im besagten Fall wirklich K.o.-Tropfen zum Einsatz gekommen sind, teilt Polizeisprecherin Sandra Otte auf Nachfrage von "shz.de" mit. Man hoffe auf ein Resultat "noch in dieser Woche".

Föhr: Mutmaßliches Opfer meldete sich rechtzeitig

Dass sich das mutmaßliche Opfer zeitnah nach Auftreten der ersten Symptome bei der Polizei gemeldet hatte und eine Blutprobe abgab, könnte dabei hilfreich gewesen sein. Der Körper baue die Substanzen von K.o.-Tropfen schnell ab, heißt es bei "shz.de". Das mache den Nachweis so schwierig.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas nachweisen kann, ist innerhalb von zwölf Stunden nach der Einnahme der Substanz am höchsten", sagte Otte im August. Betroffene sollten sich in diesem Zeitraum schnellstmöglich an die Polizei oder einen Arzt wenden.

K.o.-Tropfen sind kaum bis gar nicht zu erkennen

Bei K.o.-Tropfen handelt es sich meist um Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB) und Gamma-Bytyrolacton (GBL – Vorstufe von GHB), die auch als Partydrogen unter dem Namen "Liquid Ecstasy" bekannt sind. In kleinen Mengen wirken die Flüssigkeiten enthemmend, in großen Mengen betäubend und als Überdosis können sie sogar tödlich sein. Häufig wachen Opfer von K.o.-Tropfen am Morgen mit einem Filmriss auf.

Das Problem: Betroffene merken teilweise erst zu spät oder gar nicht, dass sie Opfer geworden sind. Denn K.o.-Tropfen sind farblos, geruchlos, nahezu geschmacklos – und wirken sehr schnell.

"Häufig fühlt man sich zu Anfang von einem Moment auf den anderen schwindelig oder wie in Watte gepackt, dann fühlt man sich stark betrunken, sodass man nur wenig Zeit hat, auf sein Befinden zu reagieren, bevor man bewusstlos wird", erklärt Diplom-Sozialpädagogin Kerstin Jüngling von der Fachstelle für Suchtprävention Berlin t-online. Manche Menschen berichten auch von einem leicht seifigen Geschmack.

Mögliche weitere Fälle von K.o.-Tropfen auf Föhr

Kriminelle nutzen die Wirkung von K.o.-Tropfen häufig, um ihre Opfer willenlos zu machen und sich anschließend an ihnen zu vergehen. Ob ein sexueller Übergriff auch in dem Fall auf Föhr stattgefunden hat, ist laut "shz.de" noch nicht bestätigt. "Hierzu können wir noch nichts sagen, da der Verdacht Teil der Ermittlungen ist", so Otte.

Bereits Ende Juli hatten mehrere Personen den Verdacht gemeldet, dass ihnen beim Feiern gesundheitsschädliche Stoffe in Getränken verabreicht worden seien. Damals habe ein Zusammenhang mit K.o.-Tropfen laut "shz.de" jedoch nicht bestätigt werden können.

Verwendete Quellen
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