Drogentaxi-Ring von Polizei in Hamburg gesprengt

Mehr als 3.000 Mal soll ein "Lieferdienst" in den vergangenen 14 Monaten Drogen ausgeliefert haben. Gegen 13 Männer wird ermittelt, vier wurden verhaftet.

Die Polizei hat am Mittwoch im Zusammenhang mit sogenannten Drogentaxis mehrere Wohnungen in Hamburg durchsucht. Insgesamt 13 Männer im Alter von 20 bis 73 Jahren werden verdächtigt, seit Ende des Jahres 2021 in zwei getrennt voneinander agierenden Gruppierungen in einem Lieferdienst-System mit größeren Mengen Drogen gehandelt zu haben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. "Die Ermittler des Drogendezernates gehen zurzeit davon aus, den Männern fast 3.150 Drogenauslieferungen innerhalb der letzten 14 Monate nachweisen zu können."

Einige der Verdächtigten sollen meist als Kontaktpersonen zwischen den Bestellern und Auslieferfahrern im Einsatz gewesen sein. Andere hätten die Drogen – überwiegend Kokain – zu den Bestellern transportiert. Am Mittwoch wurden dann 16 Wohnungen in Hamburg, zwei Gewerbeobjekte und ein Bankschließfach in Niendorf durchsucht.

Bei der Razzia wurden unter anderem rund 120 Gramm zum Verkauf abgepacktes Kokain, diverse Verpackungsmaterialien, circa 75.000 Euro Bargeld, 35 hochwertige Taschen und Uhren, Mobiltelefone, Messer sowie Schreckschusswaffen sichergestellt. Auch ein Grundstück und ein Sportwagen mit einem Gesamtwert von fast einer dreiviertel Million Euro seien sichergestellt worden. Vier Männer im Alter von 22, 23, 36 und 41 Jahren wurden verhaftet. Sie werden nun einem Haftrichter vorgeführt.