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Sylt will Ausverkauf der Insel stoppen – mit diesen Maßnahmen


Beherbergungskonzept beschlossen
Wie Sylt den Ausverkauf der Insel stoppen will

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 15.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Blick in die Strandstraße in Westerland (Symbolbild): Die Zahl der Ferienunterkünfte auf Sylt steht in keinem gesunden Verhältnis zum Dauerwohnraum.Vergrößern des BildesBlick in die Strandstraße in Westerland (Symbolbild): Die Zahl der Ferienunterkünfte auf Sylt steht in keinem gesunden Verhältnis zum Dauerwohnraum. (Quelle: teamwork/imago-images-bilder)

Eine solche Einstimmigkeit gibt es auf Sylt selten: Um den "Wildwuchs" von Ferienwohnungen auf der Insel zu verhindern, ziehen jetzt alle an einem Strang.

Die Freude auf Sylt ist groß: Am Montagabend ist im Bauausschuss das Beherbergungskonzept für die Gemeinde Sylt beschlossen worden. Und zwar einstimmig. Damit soll verhindert werden, dass immer mehr Ferienunterkünfte auf der Nordseeinsel entstehen. Eine letzte Hürde besteht aber noch.

Bei der politischen Sitzung am 14. März waren sich CDU, SWG, SPD, Grüne, SSW, die Insulaner-Fraktion und die Partei Zukunft einig: Immer mehr Ferienwohnungen zulasten des Dauerwohnraums für die Einheimischen soll es nicht mehr geben. Von nun an muss das Beherbergungskonzept bei allen Planungen und Projekten berücksichtigt werden. Zwar muss die Gemeindevertretung am Donnerstag noch grünes Licht geben – dies gilt laut "shz.de" jedoch als Formsache.

Bau von Ferienwohnungen in Sylt bedarf künftig eingehender Prüfung

Das Beherbergungskonzept, welches die Beratungsgesellschaft CIMA im Auftrag der Gemeinde Sylt erstellte, hatte festgestellt, dass auf der Insel ein großes Missverhältnis zwischen Unterkünften für Touristen und Dauerwohnraum herrscht. 7.400 Ferienunterkünften in der Gemeinde Sylt stehen demnach rund 11.000 Dauerwohneinheiten gegenüber. Für die Insulaner war dieses Ergebnis eigentlich nicht überraschend, es belegte jedoch erstmals das Ausmaß mit konkreten Zahlen.

Der CDU-Politiker Carsten Kerkamm sprach laut "shz.de" von einem "Meilenstein", Mario Pennino von der SWG ergänzte: "Das Beherbergungskonzept beinhaltet all das, was wir uns alle erhoffen". Nur ein wichtiger Entscheider fehlte an diesem Abend: "Bürgermeister Häckel hat an dieser entscheidenden Sitzung nicht teilgenommen. Wird er am Donnerstag dabei sein?", stellte das Sylter Bürgernetzwerk "Merret reicht's" irritiert fest.

Bürgernetzwerk sieht "Sylter Zeitenwende" eingeleitet

Die Initiative hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für das Beherbergungskonzept starkgemacht und zeigte sich deshalb erfreut über den Beschluss im Bauausschuss. "Dieser Abend hat zweifellos eine Wende in der Sylter Baupolitik eingeläutet und stellt nach Jahrzehnten gelebter Wildwuchs-Praxis eine Zäsur dar", hieß es in einem Statement auf Facebook.

Zahlreiche Bürger, "darunter viele Merrets", hätten am Montag den Weg ins Rathaus gesucht, "um mit eigenen Augen zu sehen und mit eigenen Ohren zu hören, ob diese 'Sylter Zeitenwende' auch wirklich kommt", schrieb das Netzwerk weiter. Sie seien nicht enttäuscht worden. "In seltener Einmütigkeit präsentierten sich Kommunalpolitik und die Verwaltung in ihrer Entscheidung."

Verwendete Quellen
  • facebook.com: Statement der Initiative "Merret reicht's"
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