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Amoktat bei Zeugen Jehovas in Hamburg: Überlebender will dem Täter vergeben


Amoklauf in Hamburg
Erstmals spricht überlebender Zeuge Jehovas

Von t-online, gda

Aktualisiert am 16.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich eines Gemeindehauses der Zeugen Jehovas: Nach dem Amoklauf in Hamburg ist weiter ein Mensch in Lebensgefahr.Vergrößern des BildesBlumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich eines Gemeindehauses der Zeugen Jehovas: Nach dem Amoklauf in Hamburg ist weiter ein Mensch in Lebensgefahr. (Quelle: Christian Charisius/dpa)
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In der Wochenzeitung "Die Zeit" spricht erstmals ein Überlebender über den Amoklauf in Hamburg, bei dem acht Menschen starben.

Nach dem Amoklauf in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg hat sich nun erstmals ein Überlebender der Attacke geäußert. In der aktuellen Ausgabe der "Zeit" (Donnerstag) berichtet der Augenzeuge von dem Moment, als der Täter Philipp F. die ersten Schüsse abfeuerte. Der Beitrag lag t-online vorab vor.

Dem Bericht zufolge war die Zusammenkunft gegen 21 Uhr beendet, die Gemeindemitglieder hatten noch in Grüppchen zusammengestanden. Die letzten Teilnehmenden, die sich digital dazugeschaltet hatten, hätten sich gerade verabschiedet, als die ersten Schüsse gefallen seien. "Weg von den Fenstern, weg von den Fenstern", habe jemand gerufen, zitiert "Die Zeit" den Augenzeugen, der Robert Hansen genannt wird und 29 Jahre alt sein soll.

Zeugen Jehovas versteckten sich in Heizungsraum vor Amokläufer

Hansen, seine Frau und weitere Personen seien in einen Heizungsraum geflüchtet, schreibt die Wochenzeitung. Er habe die Tür zugehalten, alle hätten laut Gebete gesprochen, während Philipp F. draußen insgesamt 135 Schüsse abgab – den letzten gegen sich selbst.

Die ersten Polizisten waren wenige Minuten nach den ersten Notrufen vor Ort. Innensenator Andy Grote hatte am Mittwoch gesagt, dass sie teils ohne Schutzausrüstung das Gebäude gestürmt hätten. Der Augenzeuge Hansen und die weiteren Personen aus dem Heizungsraum seien von der Polizei aus ihrem Versteck befreit worden. Draußen habe es überall Blaulicht gegeben, die Überlebenden seien in einen Feuerwehrbus gebracht worden.

Überlebender Zeuge Jehovas will vergeben

Im Innern des Busses: Gemeindemitglieder, die weinen und schluchzen. "Dann sahen wir uns um, sahen die leeren Sitze und wussten genau, wer fehlt", zitiert ihn "Die Zeit". Heute verspüre er eine "unheimliche Trauer", Ohnmacht und auch Wut.

Er wolle sich nun auf Vergebung konzentrieren, so wie es in der Bibel stehe. "Das heißt nicht, dass ich seine Tat gutheiße, sondern dass es mir dadurch gelingen kann, an der Tat nicht zu verbittern", wird der Mann zitiert. Die Überzeugung, seine getöteten Freunde irgendwann wiederzusehen, gebe ihm Hoffnung.

Bei der Tat hatte Philipp F. am Donnerstagabend sieben Menschen getötet, vier Männer, zwei Frauen und ein ungeborenes Mädchen. Anschließend tötete er sich selbst. Lesen Sie hier mehr zum Stand der Ermittlungen und der Kritik an der Polizei.

Verwendete Quellen
  • Die Zeit: "Armageddon" (Ausgabe Nr. 12 vom 16. März 2023)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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