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Hannover: Gullydeckel auf A7 geworfen – neue Details zu Verdächtigem


Zwei Schwerverletzte
Gullydeckel auf A7 geworfen – Verdächtiger wohl polizeibekannt

Von dpa
21.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Spurensuche am Tatort: Ein 50-Jähriger wurde im Rahmen der Fahndung festgenommen.Vergrößern des BildesSpurensuche am Tatort: Ein 50-Jähriger wurde im Rahmen der Fahndung festgenommen. (Quelle: Clemens Heidrich/dpa-bilder)
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Ein Gullydeckel durchbricht die Windschutzscheibe eines Wagens, zwei Menschen werden schwerstverletzt – und der Tatverdächtige soll kein Unbekannter sein.

Es dürfte der Alptraum eines jeden Autofahrers sein: Von einer Brücke über die A7 bei Hildesheim sind zwei Gullydeckel auf die Autobahn geworfen worden, zwei Menschen wurden verletzt. Ein 50-Jähriger sitzt in U-Haft – er soll bereits in der Vergangenheit für Taten mit Gullys verantwortlich gewesen sein.

Der Tatverdächtige stammt aus dem Landkreis Hildesheim. Er sei bei der Fahndung nach der Tat ins Visier der Ermittlungen geraten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstagnachmittag mit. Weitere Einzelheiten zu dem Mann wurden zunächst nicht bekannt.

Allerdings berichtete die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung", der Mann beschäftige die Behörden seit Jahren.

Verdächtiger soll vor Jahren Gullydeckel gestohlen und versteckt haben

Schon 2016 stand er dem Bericht zufolge wegen einer ganzen Serie von Taten in Hildesheim vor Gericht – demnach stahl er über Monate immer wieder Zeitungspakete sowie Fahrräder. Er soll außerdem für Sachbeschädigungen an einer Grundschule verantwortlich sein: Dort soll er mehrfach auch Gullydeckel gestohlen oder versteckt haben.

Der vorbestrafte 50-Jährige erklärte laut Bericht damals, innere Stimmen hätten ihm befohlen, die Taten zu begehen. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Eine Haftrichterin erließ am Sonntagnachmittag einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 50 Jahre alten Tatverdächtigen, wie die Staatsanwaltschaft Hildesheim mitteilte. Er sollte noch am Sonntag ins Gefängnis kommen.

Die Gullydeckel wurden nach Angaben einer Polizeisprecherin in der Nacht zu Samstag von einer Brücke geworfen, die zwischen den Orten Hasede und Asel nördlich von Hildesheim über die Autobahn führt. Die Polizei setzte mehrere Streifenwagen ein, auch ein Hubschrauber war im Einsatz.

Gullydeckel verletzte Frau lebensgefährlich

Die beiden mehrere Kilogramm schweren Gullydeckel und die Steine wurden sichergestellt und sollen auf Spuren untersucht werden. Die Gullydeckel stammten nach ersten Erkenntnissen aus einem Industriegebiet in Harsum im Landkreis Hildesheim.

Einer der Gullydeckel hatte am frühen Samstagmorgen ein fahrendes Auto getroffen und die Windschutzscheibe durchschlagen. Der 52 Jahre alte Fahrer wurde schwer verletzt, seine 43 Jahre alte Beifahrerin sogar lebensgefährlich.

Rettungskräfte versorgten die beiden Verletzten aus Baden-Württemberg und brachten sie in ein Krankenhaus. Die 43-Jährige war nach Angaben der Polizei schon am Samstagmittag außer Lebensgefahr. Der zweite Gullydeckel sowie Steine landeten auf der Gegenfahrbahn in Richtung Norden und beschädigten dort mindestens vier Fahrzeuge.

Vorfall erinnert an Holzklotz-Tat 2008

Am Tatort auf der Autobahn sicherten Spezialisten der Kriminaltechnik am Samstagvormittag Spuren. Auch ein Gutachter wurde eingeschaltet. Die Autobahn zwischen Hannover und Kassel war daher in beiden Richtungen zwischen dem Autobahndreieck Hannover-Süd und Hildesheim-Drispenstedt bis zum Nachmittag gesperrt. Es kam zu Staus.

Ähnliche Fälle habe es im Raum Hildesheim zuletzt nicht gegeben, sagte die Polizeisprecherin. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren in Niedersachsen immer wieder Fälle, bei denen etwa Steine und auch Gullydeckel auf Fahrbahnen geworfen wurden: So wurden 2016 zwei Gullydeckel von einer Brücke auf die A27 bei Walsrode im Heidekreis geworfen. Autofahrer kamen mit dem Schrecken davon.

2008 durchschlug ein von einer Autobahnbrücke bei Oldenburg geworfener sechs Kilogramm schwerer Holzklotz die Scheibe eines Autos und tötete eine 33-Jährige. Ein Gericht verurteilte den damals 31 Jahre alten Täter zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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