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Nach Sorgerechtsstreit: 30 Tage Haft für Mutter in Hannover


Tochter will nicht zum Vater
Mutter soll nach Sorgerechtsstreit in Haft

Von dpa, t-online, Ella, pas

Aktualisiert am 23.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Die JVA Hannover an der Schulenburger Landstraße (Archivbild): Einer Mutter droht in einem Sorgerechtsstreit eine Haftstrafe.Vergrößern des BildesDie JVA Hannover an der Schulenburger Landstraße (Archivbild): Einer Mutter droht in einem Sorgerechtsstreit eine Haftstrafe. (Quelle: Tobias Wölki/imago-images-bilder)
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Wegen eines Sorgerechtsverstoßes soll eine Mutter aus Hannover ins Gefängnis. Ihre Tochter lebt seit einem Urteil bei ihr, obwohl der Vater das alleinige Sorgerecht besitzt.

Eine Mutter aus Hannover soll in einem jahrelangen Sorgerechtsstreit für 30 Tage ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Celle habe eine Ordnungshaft gegen die 35 Jahre alte Frau verhängt, weil sie ihre zehnjährige Tochter nicht an den Vater herausgebe, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag. Wenn ein Ordnungsgeld keinen Erfolg verspricht, werde eine solche Strafe angeordnet. In diesem Fall handele es sich um eine Sanktion, weil die Mutter das Kind nicht dem Vater übergeben habe, fuhr der Sprecher fort.

Im Juli 2021 hatte das Oberlandesgericht Celle entschieden, dass der Vater alleiniges Sorgerecht für seine beiden Töchter erhält. Die heutigen acht und zehn Jahre alten Mädchen kamen zum Vater. Die Jüngere lebt seitdem bei ihm, während die Ältere nur kurz blieb und dann zu ihrer Mutter zurückkehrte. Seitdem lebt sie bei ihr – illegal. Sie besucht keine Schule mehr und wird nicht an den Vater übergeben, so der Gerichtssprecher weiterhin. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtete zuerst über den Fall.

Haftstrafe für Mutter: Auch bei Herausgabe des Kindes

Nun prüft das Amtsgericht Hannover einen Haftbefehl gegen die Mutter. Sollte ein solcher erlassen werden, würde ein Gerichtsvollzieher die 35-Jährige dem Gericht zufolge in Gewahrsam nehmen. Dann käme die zehnjährige Tochter zu ihrem Vater. Laut "HAZ" müsste nach Angaben des OLG-Justizsprechers Andreas Keppler die Frau die Ordnungshaft selbst dann verbüßen, wenn sie das Kind sofort zum Vater bringt.

Im Februar 2020 hatte die Polizei wie berichtet bereits einmal beide Töchter auf dem Schulhof einer Grundschule zwangsweise dem Vater übergeben, berichtet die Zeitung weiter, um den Umgang mit ihm durchzusetzen. Die Zehnjährige sei seither traumatisiert. Ein Kinderpsychiater habe das Mädchen krankgeschrieben, so die Mutter.

Polizei scheitert mehrfach bei der Mutter

"Die derzeitige familiäre Situation ist eine Tragödie für alle Beteiligten, ganz besonders für die Töchter. Die juristische Entscheidung des Falls obliegt allein den zuständigen Richterinnen und Richtern, die von Verfassung wegen unabhängig sind", erklärte die Präsidentin des Oberlandesgerichts Celle, Stefanie Otte, mit Blick auf das Verfahren. Im Sinne einer guten Lösung für die Töchter appelliert sie an beide Eltern, sich mit professioneller Hilfe wieder um einen gemeinsamen Dialog zu bemühen. Hierfür könne eine Mediation ein guter Weg sein, schlug Otte vor.

In der Vergangenheit hätte die Polizei laut "HAZ" bereits einmal gewaltsam versucht, sich Zugang zur Wohnung der Mutter zu verschaffen. Allerdings sei niemand vor Ort gewesen. Bei einem weiteren Versuch hätte die Mutter zudem einen Kreis von Unterstützern um sich geschart. Das wurde der Polizei offenbar zu viel. Sie zog sich zurück.

Verwendete Quellen
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