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Lebensgefährliche Stromschläge auf Zug: Polizei warnt vor Selfie-Trend


Jugendliche erleiden Stromschläge
Nachahmungseffekt: Polizei warnt vor lebensgefährlichen Selfies

Von t-online, pas

Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Jugendlicher klettert auf ZugVergrößern des BildesEin Jugendlicher kletterte in Schwerte auf einen abgestellten Güterwaggon: Entwickelt sich die Lebensgefahr zum Trend? (Quelle: Justin Brosch/dpa/dpa-bilder)
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In Hannover und in Dortmund haben Jugendliche lebensgefährliche Verletzungen erlitten, als sie auf Züge geklettert sind. Nun warnt die Polizei. Gibt es einen Nachahmereffekt?

Die Bundespolizei hat mit einer Warnung auf die lebensgefährlichen Vorfälle reagiert, bei denen Kinder und Jugendliche auf Bahnwaggons oder Oberleitungsmaste klettern. Am Sonntag und am Montag endete dieser Leichtsinn für zwei 13-jährige Teenager in Langenhagen (Region Hannover) und in Schwerte (Kreis Unna, NRW) tragisch: Sie werden mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus versorgt. Beide befinden sich in Lebensgefahr.

"Oberleitungen der Bahn führen 15.000 Volt", so Thomas Gerbert, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Hannover. "Das sind 65 Mal mehr als in einer handelsüblichen Steckdose. Und es kann auch schon tödlich enden, wenn man sich noch im Abstand von bis zu 2 Metern von der Stromleitung befindet", so Gerbert weiter.

Lebensgefahr durch gefährlichen Selfie-Trend?

Verantwortlich dafür können sogenannte Lichtbögen sein, die bei hoher Spannung und Stromdichte entstehen. Die Bundespolizei verzeichnet laut eigenen Angaben fast monatlich Bahnstromunfälle mit Kindern und Jugendlichen, die auf das Klettern von Waggons und Strommasten oder auf sogenanntes S-Bahn-Surfen zurückzuführen sind.

"Wir recherchieren derzeit selbst, inwieweit ein tatsächlicher Trend hinter den Vorfällen steckt", sagt Gerbert auf Nachfrage von t-online. "Bei Social Media registrieren wir einige Videos, die vor allem aus den USA rüberschwappen und Jugendliche in gefährlichen Situationen an Bahngleisen oder auf Waggons zeigen", so Gerbert weiter. "Wir stellen bisher zumindest einen Nachahmungseffekt fest."

Polizei setzt auf Aufklärung

Ein überwiegender Teil der Unfälle ließe sich auf das Fertigen von Selfies oder Fotos, Leichtsinn sowie Mutproben zurückführen. In vielen Fällen würden diese Aktionen tödlich oder gar mit schwersten Verletzungen enden. Bei einem ähnlichen Vorfall in Osnabrück konnte der Strom noch rechtzeitig abgestellt werden. Auch in Hamburg-Harburg kam es laut Polizeiangaben kürzlich zu einem Vorfall, der jedoch ohne Verletzungen ausging, weil eine Zeugin schnell reagierte und die Bundespolizei alarmierte.

Um dem möglichen Trend entgegenzuwirken, engagiert sich die Bundespolizei seit vielen Jahren mit verschiedenen Organisationen für mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung, so Gerbert. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn versuche sie zu den möglichen Gefahren zu sensibilisieren und klärt zum vorsorglichen Verhalten in Gesprächen an Bahnhöfen, in Schulen, in Jugendeinrichtungen sowie über die Social-Media-Kanäle auf.

Auf ihrer Website bundespolizei.de stellt die Behörde Informationen bereit. Zudem können Schulen Medienpakete bestellen, die im Unterricht genutzt werden können.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizei Hannover vom 18. April 2023
  • Telefonat mit Thomas Gerbert, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Hannover
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