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Niedersachsen: Stephan Weil will dem Wolf Grenzen aufzeigen


Mehr Mittel für Herdenschutz
Niedersachsen will dem Wolf die Grenzen aufzeigen

Von dpa, t-online, pas

Aktualisiert am 29.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0240737266Vergrößern des BildesEuropäischer Grauwolf in Aktion Wolf (Archivbild): Geht es dem Tier nun an den Kragen? (Quelle: IMAGO/Martin Wagner)
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Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil fordert eine Änderung im Umgang mit dem Wolf. Gleichzeitig stockt das Land die Mittel für den Herdenschutz auf.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist besorgt über die Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen. Während seiner Sommerreise erklärte er: "Kein Mensch kann bestreiten, dass es Teile von Niedersachsen gibt, wo das Problem sehr gut beherrschbar ist. Aber in solchen Hotspots wie in der Küstenregion oder beispielsweise auch in der Heide, da muss sich was ändern, das kann man nicht so laufen lassen."

Um den Schutz der Weidetiere vor Wolfsrissen zu verbessern, werden die Mittel des Landes für das laufende Jahr mehr als verdoppelt. Laut Umweltminister Christian Meyer (Grüne) stehen nun zusätzliche 3,7 Millionen Euro für Herdenschutz und Entschädigungen bei Wolfsrissen zur Verfügung. Bis Mai 2023 gab es bereits über 400 Anträge für Präventionsmaßnahmen, und seit Jahresbeginn bewilligte die Landwirtschaftskammer ungefähr 470 Anträge.

Landesregierungen planen gemeinsame Lösung

Weil plane, das Thema Wolf bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz anzusprechen und gemeinsam mit anderen betroffen Landesregierungen sowie der Bundesregierung eine Lösung zu finden.

Vor kurzem hatten in Ostfriesland rund 3000 Menschen gegen die Ausbreitung des Wolfes und für einen restriktiveren Umgang mit den Tieren demonstriert. Wölfe stehen unter strengem Naturschutz und dürfen nur in Einzelfällen mit behördlichen Ausnahmegenehmigungen geschossen werden.

Wölfen in Niedersachsen vermehren sich weiter

Niedersachsens rot-grüne Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, mit der Bundesregierung an einem Bestandsmanagement-Konzept zu arbeiten, das europarechtskonform und regional differenziert ist. Dies würde es ermöglichen, Wölfe in bestimmten Regionen zu schießen, um ihre Zahl konstant zu halten.

Wie die Landesjägerschaft berichtet, gibt es in Niedersachsen im Juni 2023 42 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und 2 ständig hier lebende Einzelwölfe. Ministerpräsident Weil betonte, dass der Wolf in Niedersachsen definitiv nicht vor der Ausrottung stehe, aber dass es wichtig sei, eine gemeinsame Linie zu finden, um die Interessen von Niedersachsen in Brüssel zu vertreten.

Weidetierhalter fordern präventive Tötung von Wölfen

Die Weidetierhalter fordern, Wölfe präventiv zu töten, insbesondere in Regionen, wo keine wolfsabweisende Zäune errichtet werden können. Wie das Bundesumweltministerium jedoch im Jahr 2022 mitteilte, ist dies derzeit nicht mit dem EU-Recht vereinbar.

"Das wurde aber auch Zeit“, sagte Sebastian Lechner, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Der fordert nun Taten: Weil "ist jetzt in der Verantwortung, den Druck auf die grüne Bundesumweltministerin zu erhöhen, damit diese sich bei der EU für die umgehende Feststellung des sogenannten ‚guten Erhaltungszustandes‘ einsetzt, der lange gegeben ist." Der Schutz der Wild- und Weidetiere sowie der Küstenschutz müsse in Niedersachsen endlich sichergestellt werden. Zusätzlich fordert er, alle Möglichkeiten für Wolfsentnahmen in Niedersachsen auszuschöpfen.

Der Klimawandel hat einen indirekten Einfluss auf die steigende Zahl von Wölfen in Deutschland. Denn mit steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlägen breiten sich Lebensräume für Beutetiere wie Rehe oder Wildschweine aus, die den Wölfen als Nahrung dienen. Auch die Zersiedlung von Landschaften begünstigt die Ausbreitung von Wölfen, da ihre Beutetiere durch die wachsenden Städte und Verkehrswege gezwungen sind, in Randgebiete auszuweichen. Es ist daher zu erwarten, dass die Zahl der Wölfe in den nächsten Jahren weiter steigen wird.

Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung des Umweltministeriums per Mail
  • Statement der CDU-Niedersachsen per Mail
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