Hannover: Edeka-Markt führt "Stille Stunde" für Menschen mit ADHS ein

Ein Edeka-Markt in Hannover testet eine "Stille Stunde" für Menschen mit Autismus, ADHS oder Hochsensibilität. Während dieser Zeit werden spezielle Bedingungen geschaffen.

Für Menschen im Autismus-Spektrum, mit ADHS oder Hochsensibilität kann die alltägliche Reizüberflutung in der Umwelt eine erhebliche Belastung darstellen. Selbst einfache Aufgaben wie der Einkauf im Supermarkt können zu einer echten Herausforderung werden. Ein Supermarkt der Handelskette Edeka testet in Hannover darum eine besondere Aktion.

Der Edeka Wirth am Herrenhäuser Markt will diesen Menschen am kommenden Dienstag (19. September) eine besondere Erleichterung bieten: Während einer "Stillen Stunde" werden für zwei Stunden spezielle Bedingungen geschaffen. Das Licht wird gedimmt, die Hintergrundmusik ausgeschaltet, es gibt keine Lautsprecherdurchsagen, und das Piepen an der Kasse wird leise gedreht. Darüber hinaus wird in dieser Zeit keine Ware verräumt.

"Stille Stunde" für reizsensible Menschen

Dieses Inklusionskonzept der "Stillen Stunde" wurde ursprünglich in Neuseeland entwickelt und zielt darauf ab, reizsensiblen Menschen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, schreibt eine Sprecherin von Pro School. Die professionelle Kinder- und Jugendhilfe unterstützt bei dem Projekt.

In Hessen hat im vergangenen Monaten ebenfalls ein Supermarkt der Kette Rewe eine "Stille Stunde" eingeführt. Bereits im März startete ein Edeka-Markt in Konstanz mit einem derartigen Projekt.

Die "Stille Stunde" soll in dem Markt in Hannover am 19. September zwischen 13 und 15 Uhr stattfinden.