Marienburg: Baumängel – bleibt das Märchenschloss für Jahre geschlossen?

Die Marienburg in der Region Hannover ist wegen baulicher Mängel derzeit für Besucher gesperrt. Mit einer Wiedereröffnung ist erst nach einer großen Sanierung zu rechnen.

Das historische Welfenschloss in der Region Hannover ist eine der größten Attraktionen im Norden. Doch wegen Schimmel in der Dachkonstruktion ist die Marienburg, die um 1860 von Hannovers letzten König Georg V. erbaut wurde, seit einem Monat für Besucher tabu. Und wie es aussieht, werden die Innenräume des Schlosses wohl auch noch lange gesperrt bleiben.

Nachdem ein Gutachten Schimmel in der Dachkonstruktion festgestellt hat, hat die Region Hannover als Bauaufsichtsbehörde den Besucherverkehr in den Innenräumen gestoppt. "Die Befunde bestätigen, dass der Beginn der Sanierungsarbeiten dringlicher wird, um weiteren Schaden vom Schloss und seinem Inventar abzuwenden", teilt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur auf Anfrage von t-online mit. Eine Wiedereröffnung sei demnach erst nach Abschluss der Sanierung möglich.

Schloss Marienburg: Sanierung beginnt erst 2024

Das Problem: Die seit langem angekündigte Sanierung des Schlosses hat noch nicht einmal begonnen. Land und Bund haben schon vor mehr als vier Jahren 27,2 Millionen Euro für die Maßnahmen zur Verfügung gestellt, der Baubeginn verzögert sich jedoch immer weiter.

Immerhin konnten inzwischen die notwendigen Vergabeverfahren abgeschlossen werden, wie das Ministerium weiter mitteilt. Der Zuschlag sei "an sehr erfahrene Projektsteuerungs- und Generalplanungsunternehmen" erteilt worden. Nun sollen die Bauarbeiten im ersten Halbjahr 2024 beginnen. Eine Prognose, wie lange diese andauern werden, gibt es aber nicht.

Innenhof, Café und Schlosspark sind geöffnet

Ernst August Erbprinz von Hannover, der das Schloss 2004 von seinem Vater übernommen und zwischenzeitlich in eine Stiftung überführt hat, zeigt sich gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) jedoch zuversichtlich. "Die Vorbereitungen zum Beginn der Bauarbeiten sind in vollem Gange", sagt er. "Erste, sichtbare Sanierungsarbeiten werden im nächsten Jahr beginnen."

Bis dahin bleiben der Innenhof, das Café und der Shop der Marienburg weiter geöffnet. Solange das Wetter mitspiele, würden Führungen durch den Schlosspark angeboten, heißt es auf der Webseite des Welfenschloss. Dort wirbt die Burg auch mit einem Slogan um die Geduld ihrer Besucher: "Wir kämpfen weiter für unser 'Neuschwanstein des Nordens'".