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Hannover | Stadion-Gewalt: Stephan Weil – Sitzplatz-Pflicht wie in England?


"Wünsche mir das nicht"
Sitzplätze wie in England? Weil schlägt Lösung für Gewalt im Fußball vor

Von dpa-video
Aktualisiert am 18.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in der HDI-Arena: Der Politiker ist selbst Fan von Hannover 96.Vergrößern des BildesNiedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in der HDI-Arena: Der Politiker ist selbst Fan von Hannover 96. (Quelle: Chris Emil Janssen/imago-video)
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Die Gewalt in den Fußballstadien beschäftigt weiterhin die Politik. In der Debatte werden immer schärfere Maßnahmen gefordert.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil fordert die Profifußballvereine auf, mehr für die Sicherheit zu tun. Er schlug der Deutschen Presse-Agentur in Hannover vor, über personalisierte Tickets oder mehr Videoüberwachung zu diskutieren. "Wir müssen da über alles reden", sagte der SPD-Politiker.

Er verwies auch auf das Beispiel Großbritanniens, wo nach Hooligan-Problemen in den 1980er-Jahren nur noch Sitzplätze erlaubt waren. "Ich wünsche mir das für deutsche Stadien nicht. Wenn aber die Sicherheit der Zuschauer und der Polizei anders nicht gewährleistet werden kann, dann muss auch das eine Option sein", sagte Weil, der selbst Fan von Zweitligist Hannover 96 ist.

Hillsborough-Katastrophe veränderte englischen Fußball

Erst seit 2022 können die englischen Premier-League-Vereine unter bestimmten Bedingungen wieder eine begrenzte Zahl von Stehplätzen anbieten. Diese waren mehr als 25 Jahre lang gesetzlich verboten. Der Auslöser war die Hillsborough-Katastrophe in Sheffield im Jahr 1989, bei der 97 Menschen auf einer überfüllten Tribüne erdrückt wurden. Ein Gericht stellte im Jahr 2016 fest, dass die Polizei durch ihr Fehlverhalten mitverantwortlich war und es sich nicht um einen Unfall handelte.

Weil äußerte sich auch zu der Frage, ob die Fußballvereine die Polizeikosten übernehmen sollen. Er sagte: "Die richtige Arbeitsteilung muss sein: Die Polizei ist zuständig für Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum, aber innerhalb des Stadions sind die Veranstalter in der Pflicht." Bisher verlangt nur Bremen eine Gebühr von den Vereinen.

Innenministerin stellt Ultimatum vor nächstem Derby

Die Innenminister von Bund und Ländern hatten Anfang Dezember die Profivereine und die Deutsche Fußball Liga (DFL) aufgefordert, mehr gegen Gewalt in den Stadien zu unternehmen. Der Deutsche Fußball-Bund appellierte an Fans und Polizei, respektvoller miteinander umzugehen, nachdem es zu Konflikten gekommen war.

Besonders heftig waren die Ausschreitungen beim Zweitliga-Derby Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig im November in Niedersachsen. Innenministerin Daniela Behrens berichtete, dass die Polizei 2000 Einsatzkräfte, Reiterstaffeln, Hubschrauber und Drohnen aufgeboten hatte. "Wir hatten Gesamtkosten von über einer Million Euro für den Polizeieinsatz, und wir hatten trotzdem einen großen Scherbenhaufen", sagte die SPD-Politikerin. Sie nannte verletzte Polizisten, Zerstörung im Stadion und Pyrotechnik in den Fanblöcken als Beispiele.

Behrens forderte die Vereine auf, die Sicherheitsvorkehrungen mit baulichen Maßnahmen, strengeren Einlasskontrollen und konsequenten Stadionverboten zu verbessern. Sie kündigte an, dass das Derby-Rückspiel im April in Braunschweig ein Knackpunkt sein werde. Wenn die Sicherheit dann nicht gewährleistet sei, müsse man in letzter Konsequenz auch über Gebühren für die Polizeieinsätze nachdenken, sagte die Ministerin.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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