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Region Hannover: Mutter ist an ALS erkrankt – Familie sucht dringend Wohnung


"Die harte Zeit kommt erst noch"
Mutter ist an ALS erkrankt: Familie sucht barrierefreie Wohnung


22.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Tanja und Carsten Tornier mit ihren Kindern Niklas und Silas: Mutter Tanja ist an ALS erkrankt.Vergrößern des Bildes
Tanja und Carsten Tornier mit ihren Kindern Niklas und Silas: Mutter Tanja ist an ALS erkrankt. (Quelle: privat)

Am 14. Geburtstag von Sohn Silas mussten die Torniers aus der Region Hannover einen Notarzt für Mutter Tanja rufen. Eine Woche später kam die schreckliche Diagnose.

Es begann mit Sprachproblemen. Im Frühjahr 2022 klang Tanja Torniers Stimme plötzlich verwaschen. "Sie hat gelallt", erzählt ihr Ehemann Carsten. "Als sie bei Behörden angerufen hat, haben die Mitarbeiter dort aufgelegt, weil sie dachten, sie sei betrunken." Die Familie aus Laatzen (Region Hannover) hingegen befürchtete einen Schlaganfall, dachte auch an Multiple Sklerose (MS). Es folgte ein Ärztemarathon. Doch was mit Tanja Tornier wirklich los war, sollte sich erst mehr als ein Jahr später zeigen.

Die sprachliche Beeinträchtigung wurde immer stärker. Dann kamen Stimmritzenkrämpfe und weitere Beschwerden hinzu. "Tanja hat sich beim Essen auf einmal so verschluckt, dass sie fast erstickt wäre", erinnert sich ihr Mann. Am 14. Geburtstag ihres Sohnes Silas im September 2023 war es so schlimm, dass die Familie einen Notarzt rufen musste. Tanja Tornier wurde in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) gebracht und dort eine Woche lang untersucht.

"Als die Diagnose kam, waren wir komplett am Ende"

Dann kam die Hiobsbotschaft: Die Mutter von fünf Kindern leidet an Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Das ist eine fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die nach und nach die Muskeln lähmt und zum Tod führt. "Als wir die Diagnose bekommen haben, waren wir komplett am Ende, auch die Kinder", sagt Carsten Tornier zu t-online. "In uns war es einfach nur leer."

Die Ursache der Krankheit ist unklar. Die Familie vermutet, dass sie bei Tanja durch die dritte Corona-Impfung ausgelöst worden sein könnte, da kurz darauf die ersten Symptome auftraten. Belegbar ist der Zusammenhang nicht. Unklar ist ebenso, wie schnell und schwer die Krankheit verlaufen wird.

Die Geschwindigkeit, mit der seine Frau abbaut, sei laut Tornier aber "Hardcore". Die 46-Jährige geht mittlerweile am Rollator, bewegt sich "nur noch in Zeitlupe" und nutzt einen Sprachcomputer, um sich zu verständigen. Zudem kann sie nur noch Püriertes essen. "Brot zum Beispiel ist viel zu krümelig, das geht nicht mehr", sagt Tornier.

Familie bittet um Spenden und sucht neue Wohnung

Die Familie geht davon aus, dass Tanja bald rund um die Uhr betreut werden muss. Viele Kosten für Pflege, Therapien und Hilfsmittel werden anfallen, zudem muss ein Umzug gestemmt werden, eventuell ein Umbau im neuen Heim. Die Torniers haben deshalb eine Spendenaktion auf der Plattform "Gofundme" gestartet (hier zu finden). Ihr Ziel: 60.000 Euro sammeln.

Sie suchen zudem nach einer behindertengerechten Wohnung, im Idealfall in Hannover, Isernhagen oder Burgdorf. Denn Carsten Tornier arbeitet in Kirchhorst – jeden Tag von Laatzen aus dorthin zu pendeln, wird mit der Pflege seiner Frau bald nicht mehr vereinbar sein. Vier Zimmer sollte die neue Bleibe mindestens haben, für das Ehepaar und die drei minderjährigen Kinder (12, 14 und 16 Jahre). Zwei Kinder sind erwachsen und bereits ausgezogen. Da Tanja Tornier künftig auf einen Rollstuhl angewiesen sein könnte, sollte die Wohnung hierfür ausgelegt sein. Wer der Familie etwas anbieten kann, kann sie über die Spendenseite kontaktieren.

"Wir brauchen dringend etwas Neues", so Carsten Tornier. Derzeit lebt die Familie zu fünft in einem verwinkelten Reihenhaus zur Miete, ein Badezimmer gibt es nur im ersten Stock, sämtliche Türen sind zu schmal für einen Rollstuhl. "Die Zeit rennt uns davon", so der Familienvater. "Es kann nur noch schlechter werden. Die harte Zeit kommt erst noch."

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