Cyberbande gestoppt Fahnder knacken Erpresser-Netz – 500-Millionen-Dollar-Schaden

Eine Hackergruppe erbeutete weltweit Millionen mit gestohlenen Daten. Jetzt haben Ermittler in Niedersachsen ihre Infrastruktur stillgelegt.
Fast 200 Betroffene, mehr als 500 Millionen Dollar Schaden: Fahndern aus Niedersachsen ist ein empfindlicher Schlag gegen die international agierende Erpressergruppe "Blacksuit/Royal" gelungen. Die Täter verschlüsselten nicht nur Daten, sondern drohten mit der Veröffentlichung gestohlener Informationen – nun ist ihre Infrastruktur offline.
Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) mitteilte, wurde die technische Infrastruktur der Gruppierung identifiziert und beschlagnahmt. Durch das Abschalten der Server konnten die Kommunikation, die Verbreitung der Schadsoftware und die Website der Tätergruppe unterbrochen werden. Bei der Aktion Ende Juli wurden zudem große Mengen an Daten sichergestellt, die nun ausgewertet werden.
Doppelte Erpressung mit System
Die Ermittler zählen weltweit 184 bekannte Opfer – darunter auch einige in Deutschland. Bereits im August 2024 war der Gesamtschaden auf über 500 Millionen US-Dollar geschätzt worden, das entspricht rund 430 Millionen Euro.
Die Täter gingen dabei besonders perfide vor. Sie verschlüsselten die Daten ihrer Opfer nicht nur, sondern stahlen sie zuvor auch. Selbst wenn Unternehmen ihre Systeme wiederherstellen konnten, hatten die Täter eine Kopie. Die Kriminellen drohten, die kopierten Informationen zu veröffentlichen oder weiterzuverkaufen, um Lösegeld zu erpressen.
Aufruf an weitere Betroffene
LKA-Präsident Thorsten Massinger sprach von einem klaren Signal gegen digitale Kriminalität: "Angriffen auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen begegnen wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln." Betroffene wurden aufgerufen, Vorfälle zu melden, um weitere Erpressungsversuche zu verhindern.
Über die Details des internationalen Ermittlungserfolgs will das LKA am heutigen Dienstag um 12.30 Uhr in Hannover informieren. Bei der Pressekonferenz soll auch erläutert werden, wie die Tätersuche weitergeht.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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