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Zu wenige Fachkräfte: Waldarbeiter sind überarbeitet


Hannover
Zu wenige Fachkräfte: Waldarbeiter sind überarbeitet

Von dpa
12.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Waldarbeiter in NiedersachsenVergrößern des Bildes
Mit einem Harvester werden umgeworfenen Bäume zersägt. (Quelle: Philipp Schulze/dpa/Archivbild/dpa)
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Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) fordert mehr Personal für niedersächsische Forstbetriebe. Die Schäden in den Wäldern seien in den vergangenen Jahren um das Fünffache gestiegen, teilte die Organisation mit. Der Bedarf an Arbeitskräften sei deshalb groß.

"Vom Forstwirt bis zur Revierleiterin - die Beschäftigten haben in Niedersachsen alle Hände voll zu tun, um die massiven Schäden der letzten Jahre zu beseitigen", sagte die Bezirksvorsitzende der IG Bau Niedersachsen-Mitte, Stephanie Wlodarski. Gleichzeitig seien die Waldarbeiter mit dem Umbau der Wälder und der Wiederbewaldung beschäftigt, um Waldflächen für den Klimawandel fit zu machen.

Die Beschäftigten seien deshalb am Limit. In einer Umfrage unter bundesweit 1300 Beschäftigten gaben laut der Gewerkschaft fast neun von zehn Befragten an, dass in den Betrieben Mitarbeiter fehlen, um die anfallende Arbeit zu erledigen. Waldbesitzer müssten mit fairen Einkommen und guten Arbeitsbedingungen neue Fachkräfte anwerben. In einer wortgleichen Mitteilung schloss sich die IG Bau Land Bremen und Umzu der Forderung an.

Niedersachsens Wälder wurden in den vergangenen Jahren unter anderem durch Dürre, den Befall durch den Borkenkäfer und Stürme gebeutelt. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes mussten etwa im Jahr 2020 rund vier Millionen Kubikmeter Schadholz aus den Forsten geholt werden und damit fünf Mal mehr als fünf Jahre zuvor, wie die IG Bau mitteilte. Vor allem Nadelbäume sind demnach betroffen.

Wichtig sei auch die Übernahme von Auszubildenden, da in den kommenden Jahren ein großer Teil der Beschäftigten aus dem Berufsleben ausscheide, sagte Wlodarski. Die Arbeitsgemeinschaft forstwirtschaftlicher Lohnunternehmer Niedersachsen (AfL) sprach sich zuletzt wiederholt für einen neuen Ausbildungsberuf Forstmaschinentechniker aus, um mehr Nachwuchskräfte anzusprechen. Pauschale Forderungen nach zusätzlichen Planstellen seien allein keine Lösung, sagte der AfL-Geschäftsführer Maurice Strunk. Die Branche brauche vor allem "verlässliche politische Rahmenbedingungen, ein klares Bekenntnis zur aktiven Wiederbewaldung geschädigter Flächen, zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zum heimischen Rohstoff Holz", sagte Strunk.

Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium sieht die Forstbetriebe in der Pflicht, für eine angemessene Personaldecke zu sorgen. Das Ministerium stehe zudem im Kontakt mit Hochschulen, um entsprechende Studienangebote voranzutreiben. Einem Ausbildungsberuf Forstmaschinentechniker stehe man offen gegenüber.

Aufgrund des absehbaren demografischen Wandels haben die Niedersächsischen Landesforsten laut eigenen Angeben in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Mitarbeiter eingestellt. Das habe bereits bei der Bewältigung des Borkenkäferbefalls geholfen. Um mehr Forstarbeiter für sich zu gewinnen, bieten die Landesforsten neben Ausbildungen auch Praktika, Freiwillige ökologische Jahre, ein Trainee-Programm und ein duales Studium an. Ein Programm für Werkstudenten werde vorbereitet. "Eine faire Bezahlung und eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns als Niedersächsische Landesforsten sehr wichtig", betonte ein Sprecher.

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