Kamenz Kamenzer Museum zeigt "Urfaust"-Mappe von Mueller-Stahl
Hollywood-Schauspieler Armin Mueller-Stahl (91) schreibt auch Bücher, zeichnet und malt. Ab Donnerstag ist im Sakralmuseum in Kamenz (Landkreis Bautzen) sein Zyklus zu Goethes "Urfaust" zu sehen. Die 2003 geschaffene Mappe mit 20 Lithografien kam 2019 als Schenkung aus dem Kunsthaus Lübeck in den Bestand der Städtischen Sammlungen und wird dort nun erstmals ausgestellt, wie Kurator Johannes Schwabe der Deutschen Presse-Agentur vorab sagte. Auf den 40 mal 60 Zentimeter großen Blättern tummeln sich fast ausschließlich Figuren - Mephisto, Engel und Nackte - mit Gesichtern und Mimik. "Das zeigt den Bezug zur Schauspielerei."
Laut Schwabe arbeitete Mueller-Stahl wie sein großes Vorbild Rembrandt mit großer Schnelligkeit und zugleich mit ruhiger und sicherer Hand. "Die künstlerische Technik der Lithografie erlaubt es ihm, mit seinen Zeichenwerkzeugen ohne Umstände direkt auf dem Druckstock zu arbeiten." Dadurch bleibe die Spontanität der Freihandzeichnung erhalten und der Entstehungsprozess der Schwarz-Weiß-Bilder ablesbar. Es gebe keine chronologische Ordnung, Mueller-Stahl schuf vielmehr einzelne Szenerien - von "Werden und Vergehen" über "Schlaf der Vernunft" bis zu "Teufelsmarionette". Der Rest sei der Fantasie der Betrachter überlassen.