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Karlsruhe: Coronavirus-Angst macht sich breit – was jetzt zählt


Karlsruher berichten
Corona-Angst macht sich in Karlsruhe breit – was jetzt zählt

Von Ariane Lindemann

05.03.2020Lesedauer: 2 Min.
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Leuchtreklame an einer Apotheke: Das Coronavirus beschäftigt auch Apotheker.Vergrößern des Bildes
Leuchtreklame an einer Apotheke: Das Coronavirus beschäftigt auch Apotheker. (Quelle: Symbolbild/Leif Piechowski/imago-images-bilder)

Das Coronavirus hat auch Karlsruhe erreicht. Auch wenn es bislang nur einen Fall gibt, wächst offenbar die Angst vor dem Virus. Ein Rettungssanitäter und eine Apothekerin berichten über die Situation.

Im Herkunftsland des Coronavirus China sind mittlerweile über 80.000 Fälle bekannt, auch die Zahl der Infizierten in Deutschland steigt und liegt am Donnerstag bei über 200 Personen. Spätestens seit der ersten Covid-19-Infektion in Karlsruhe beschäftigt das Virus auch die Menschen in der Stadt.

Der Betroffene aus Nürnberg hielt sich geschäftlich in Karlsruhe auf und war geplanter Referent des christlichen Kongresses Willow Creek. Er befindet sich mittlerweile im Städtischen Klinikum Karlsruhe. Obwohl zu keiner Zeit Gefahr für die Teilnehmer des Willow Creek bestand, betonte der Veranstalter in den sozialen Medien, sei dieses als Präventivmaßnahme vorzeitig abgebrochen worden.

Das sagt ein Rettungssanitäter

"Viele Patienten sprechen mich besorgt auf Corona an", sagt Sebastian Hertel, Rettungssanitäter aus Karlsruhe. "Dies ist verständlich, trotzdem sollte man realistisch bleiben. Respekt davor muss sein, vor allem, da das Virus noch unerforscht ist. Mit dem Grippevirus hingegen infizierten sich in dieser Saison in Deutschland knapp 19.000 Menschen, 130 sind daran gestorben", so Hertel.

Was ihm Sorgen macht

Wichtig sei, bei Verdacht auf Corona, nicht direkt ins Krankenhaus zu stürmen, sondern telefonisch Hausarzt oder Gesundheitsamt zu kontaktieren. "Ich versuche die Patienten beruhigend über das Virus aufzuklären." Vor einer Sache hat Sebastian Hertel aber großen Respekt: Dass sich viele im Gesundheitswesen Arbeitende infizieren. "Das wäre fatal. Das Virus könnte von Mitarbeitern an Kollegen und direkt an vorbelastete Patienten und Patientinnen übertragen werden."

Das könne nicht nur das Todesurteil für geschwächte Patienten bedeuten, sondern auch die standardmäßige Gesundheitsversorgung gefährden, und das, obwohl die Infektion bei gesunden Menschen meist glimpflich verlaufe.

Auch hier gibt es Hamsterkäufe

Auch beim Einkauf werden die Karlsruher wohl oder übel an das Coronavirus erinnert. Wo vor zwei Monaten noch Konserven zu finden waren, ist heute streckenweise gähnende Leere. Aber nicht nur Supermärkte seien von Hamsterkäufen betroffen, sondern auch Apotheken, so Anja Albert, Apothekerin in der Marienapotheke in Malsch. "Mundschutz und Desinfektionsmittel aller Art sind ausverkauft, sowohl in öffentlichen Verkaufsstellen, als auch bei Großhändlern und Lieferanten. Trotzdem stehen allein in unserer Apotheke über 100 Leute auf den Wartelisten."

Das sei aber nicht das Einzige, was die Karlsruher hamstern. Viele hätten begonnen, sich mit reichlich Medikamenten einzudecken, um die befürchteten Engpässe der aus China importierten Waren zu überstehen. "Der Großteil der Leute setzt die Prioritäten hier falsch", so Albert. "Während versucht wird, an vermeintlich schützende Produkte zu gelangen, gerät das, was unbestreitbar am meisten schützt, oft in Vergessenheit: Abstandhalten zu kranken Personen, die Nies- und Hust-Etikette einhalten und intensives Händewaschen.

Da das Virus von einer Fettschicht umgeben ist, kann schon Seife sehr viel ausrichten", erläutert die Apothekerin.

Das Robert-Koch-Institut rechnet vor allem aufgrund der globalen Vernetzung mit einer weltweiten Ausbreitung des Virus, Experten gehen von einer Infektionsrate von 60 bis 70 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Dennoch stuft das RKI die gesundheitliche Gefahr, die von Covid-19 ausgeht, momentan als mäßig ein.

Verwendete Quellen
  • Webseite des Robert Koch Instituts
  • Gespräch mit Rettungssanitäter und Apothekerin
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