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Carolin Kebekus veranstaltet komplett weibliches DCKS Festival in Köln


"Ihr habt die Macht!"
Carolin Kebekus veranstaltet komplett weibliches DCKS Festival in Köln


06.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Carolin Kebekus beim Auftakt des DCKS Festivals in Köln: Sie hat das Festival ins Leben gerufen.Vergrößern des Bildes
Carolin Kebekus beim Auftakt des DCKS Festivals in Köln: Sie hat das Festival ins Leben gerufen. (Quelle: Thomas Banneyer)

Mit dem DCKS Festival in Köln will Komikerin Carolin Kebekus weiblichen Künstlerinnen eine Plattform bieten. Die kommen nicht nur in der Musikindustrie zu kurz. Gäste wie Leslie Clio und Jeannine Michaelsen sind sich sicher: An einem Mangel an Künstlerinnen liegt es nicht.

Ein Argument dürfte Carolin Kebekus und Künstlerinnen wie Leslie Clio bereits zum Hals raushängen. "Wenn es ein männliches Lineup gibt, heißt es jedes Mal: Weibliche Künstlerinnen gibt es ja nicht", sagt Clio, die mit Hits wie "I couldn't care less" große Erfolge feierte. "Das stimmt aber nicht."

Mit dem DCKS Festival, das am Montag im Kölner Tanzbrunnen stattfindet, will Kebekus den Gegenbeweis antreten. "Wenn man uns nicht sichtbar macht, müssen wir das selbst machen", sagt die 42-jährige beim Auftakt des Festivals.

DCKS Festival in Köln: "Wenn Bier mehr Prozent hat als Frauen da sind, dann stimmt was nicht"

Neben großen Acts wie den No Angels und Luna finden sich auch weniger bekannte Künstlerinnen wie Donia Touglo, Annie Chops und Ebow im Lineup des Festivals. Der Umstand ist ebenso überraschend wie bezeichnend: Weibliche Künstlerinnen sind in der Musikbranche kaum sichtbar. So lag der Frauenanteil im Lineup von Rock am Ring zuletzt bei unter vier Prozent. "Wenn Bier mehr Prozent hat als Frauen da sind, dann stimmt da was nicht", ärgert sich Kebekus.

Oft gebe es nur einen Platz für weibliche Acts auf der Festivalbühne, berichtet Clio. Ein Problem, dass sich auch branchenübergreifend in der Unterhaltungsindustrie bemerkbar mache, ergänzt Jeannine Michaelsen, die das Event zusammen mit Aminata Belli als Moderatorin begleitet. "Als ich angefangen habe, hat man uns voreinander Angst gemacht. Man kriegt automatisch die Sorge, dass man sich gegenseitig etwas wegnimmt – weil es ja so ist!"

Initiativen wie "Keychange", die sich für Gleichberechtigung in der Unterhaltungsindustrie einsetzt, wollen das ändern. Auf dem c/o pop-Festival, das vom 20. bis 24. April in Köln stattfand, ermöglichte die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern bereits ein zu 50 Prozent weibliches Lineup.

Appell an Zuschauer: "Ihr habt die Macht"

"Auf der Bühne oder hinter der Bühne, da passiert echt einiges", berichtet Bookerin Elke Kuhlen, die für das Festival verantwortlich war. Aber: "Die Industrie ist noch sehr männlich dominiert. Meine Kollegen – egal ob national oder international – sind zu 90 Prozent männlich."

Auf Festivals wie Wacken oder etwa Rock am Ring geschehe viel "Copy-Paste", viele Künstler würden einfach immer wieder gebucht. Eine verbindliche Quote sieht Kuhlen dennoch kritisch. "Ich bin prinzipiell gegen Zwang", erklärt sie. "Erstmal geht es um gute Musik, dann kommt die Struktur dahinter. Aber es muss mehr darauf geachtet werden."

Michaelsen sieht letztlich auch das Publikum in der Verantwortung. "Am Ende geht es bei allen Festivals um Geld. Wenn ihr anfangt, auf kleine Gigs zu gehen, bringen die mehr Geld ein und die Acts werden häufiger gebucht. Ihr habt die Macht!"

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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