Nach Saisoneröffnung: Jetzt wird es ernst für den 1. FC Köln

Der 1. FC Köln hat sich am Samstag gemeinsam mit 50.000 Fans auf die neue Saison eingestimmt. Und die wird es in sich haben.

Die große Saisoneröffnung des 1. FC Köln stand am Samstag unter dem Motto: "Mer fiere dä FC – en Kölle & Europa." 50.000 Fans waren bei strahlendem Sonnenschein auf die Stadionvorwiesen in Müngersdorf gekommen, um sich gemeinsam mit der Mannschaft auf die neue Saison einzustimmen.

Für die Rückkehr ins internationale Geschäft und das 75. Vereinsjubiläum im Februar schunkelten sich die Anhänger über sieben Stunden lang warm, besuchten zahlreiche Aktionsstände oder feierten vor der Bühne mit den Höhnern, Kasalla und Mo-Torres.

Der Höhepunkt des Familienfestes war jedoch die obligatorische Mannschaftsvorstellung für die neue Saison. Zweimal war die Saisoneröffnungsfeier zuletzt aufgrund der Pandemie ausgefallen. Entsprechend war die große Party auch für den Vorstand um Präsident Werner Wolf, Trainer Steffen Baumgart sowie die beiden Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff neu.

1. FC Köln: Zusammensein ist der Kitt, den der FC braucht

"Ich verspüre eine große Freude, denn das ist der FC", sagte Wolf auf der Bühne. "Wir brauchen das Zusammensein und einander spüren. Das ist der soziale Kitt, der den Verein zusammenhält und uns in den vergangenen zwei Jahren mehr als bitter gefehlt hat."

Türoff zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Euphorie und Begeisterung, die von der Menschenmenge ausging: "Ich bin ein halbes Jahr dabei. Wenn ich das hier sehe, hat mich der 1. FC Köln mit voller Wucht gepackt." Sein Geschäftsführer-Kollege Keller ergänzte: "Das beeindruckt mich zutiefst."

Nachdem die Verantwortlichen gesprochen hatten, kamen schließlich die Spieler auf die Bühne. Auch ihnen war die Begeisterung sichtlich anzumerken. Insbesondere die Worte jener Spieler, für die die Saisoneröffnung ebenfalls eine Premiere war, reichten von "hammergeil" bis "Wahnsinn".

Nur einer wird mehr gefeiert als Steffen Baumgart

Der Mann, auf den nach einer Saison mit Platz sieben aber alle gewartet hatten, kam erst ganz zum Schluss: Als letztes Mitglied der Mannschaft wurde Steffen Baumgart unter tosendem Applaus und Sprechchören auf der Bühne begrüßt. "Ich habe so etwas in dieser Größe noch nie erleben dürfen. Es ist schön zu sehen, was möglich ist, wenn alle gemeinsam auf einem richtigen Weg gehen", sagte der Trainer.

Noch größer als bei Baumgart war die Begeisterung der Fans am Samstag nur bei einem: Anthony Modeste. Immer wieder wurde der 20-Tore-Stürmer von den Fans gefeiert. Ob ihn diese Fan-Liebe am Ende zum Bleiben bewegt?

Baumgart sieht starken Pokalgegner live vor Ort

Am kommenden Wochenende zumindest würde der FC die Tore des Angreifers gut gebrauchen können. Dann nämlich steht für die Geißböcke das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den SSV Jahn Regensburg an.

Zwar war am Samstag der Wunsch nach dem Erreichen der Conference League deutlich spürbar. Immer wieder musste Stadionsprecher Michael Trippel unterbrechen, weil die Fans Europa-Gesänge anstimmten. Die Mannschaft hingegen weiß, dass es zunächst nur um den deutschen Pokalwettbewerb geht.

Pokalrunde wird für den FC zur Herausforderung

"Jetzt sollten wir uns erst mal auf den DFB-Pokal konzentrieren, weil: Das wird wichtig und schwer genug", erklärte Baumgart, nachdem er kurz zuvor die FC-Hymne lautstark mitgeschmettert hatte.

Mit dem SSV Jahn Regensburg haben die Geißböcke immerhin das nominell schwerste Los der ersten Pokalrunde erwischt. Mit dem 3:0-Erfolg bei Absteiger Arminia Bielefeld, den sich Baumgart live auf der Alm angeschaut hatte, haben die Bayern sogar die Tabellenführung übernommen.

Spieler freuen sich auf den Pokal

Nichtsdestotrotz wird der FC als Favorit zum Zweitligisten reisen und sieht sich dabei auch gut gerüstet für den Auftakt: "Grundsätzlich sind die Jungs gut dabei, wir sind gut aufgestellt. Und es ist so, dass wir schon ein gutes Gefühl haben, um dann auch in die Wettbewerbe zu gehen", erklärte Baumgart.

Nach zwei freien Tagen am Sonntag und Montag startet für ihn schließlich das intensive Hinarbeiten auf Regensburg. Für die Spieler eine Erleichterung: "Wir sind auf jeden Fall sehr glücklich, dass die Vorbereitung vorbei ist. Die war sehr hart, sehr anstrengend, sehr fordernd – auch vom Kopf her. Umso schöner ist es, dass es nächste Woche im Pokal losgeht", berichtete Mark Uth und fügte hinzu: "Ich bin bereit und glaube, die Jungs auch."