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1. FC Köln in Tschechien: Ein 48-Stunden-Trip, den kein Fan jemals vergessen wird


Conference League in Tschechien
Der 48-Stunden-Trip, den kein FC-Fan jemals vergessen wird


29.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Köln-Fans im Stadion von Uherské Hradiště: Trotz UEFA-Sperre fanden zahlreiche Anhänger den Weg nach Tschechien.Vergrößern des Bildes
Köln-Fans im Stadion von Uherské Hradiště: Trotz UEFA-Sperre fanden zahlreiche Anhänger den Weg nach Tschechien. (Quelle: Dalibor Gluck/imago-images-bilder)

In Tschechien erleben Köln-Fans außergewöhnliche 48 Stunden. Und das, obwohl sie gar nicht beim Spiel gegen den 1. FC Slovacko hätten anwesend sein sollen.

Dutzende FC-Fans saßen am Freitagmittag am Flughafen Wien an Gate 33 und warteten auf ihren Flug nach Köln. Vor sich: ihre Smartphones und Laptops, entweder mit dem Stream von RTL+ oder mit Livetickern der Reporter, die rund 170 Kilometer entfernt im Fußballstadion Miroslava Valenty saßen.

Für diese FC-Fans endete die Reise nach Tschechien in sieben Minuten Vor-Ort-Fußball am Donnerstagabend im dichten Nebel und dem Rest der ersten Halbzeit des Spiels zwischen dem 1. FC Slovacko und dem 1. FC Köln am Flughafen. Die zweite Hälfte lief, während der Flieger bereits in der Luft war. Das Ergebnis, der 1:0-Sieg, erreichte die Fans erst nach der Landung in Köln/Bonn.

FC-Fans reisen aus allen Himmelsrichtungen an

48 Stunden zuvor hatte in Uherské Hradiště, der Stadt im Südosten Tschechiens mit nur 25.000 Einwohnern, noch Ruhe geherrscht. Der 1. FC Köln bezog sein Quartier im 20 Kilometer entfernten Zlin, weil alle Hotels näher am Spielort bereits ausgebucht waren – durch FC-Fans. Diese reisten über Wien, Bratislava, Brünn, Prag und Kattowitz an. Entweder, sie blieben zunächst dort und nahmen sich ein Hotel oder sie reisten direkt weiter.

Und so kamen sie am Mittwoch in Autos, Bussen und Zügen in Uherské Hradiště an. In einigen lokalen Bars ging am Abend das Bier aus, eine Disco öffnete nur für FC-Fans die Türen. Und als die Anhänger am Donnerstag erwachten und mittags in das Städtchen gingen, war unübersehbar: Trotz der Fan-Sperre durch die UEFA hatten sich zwischen 1.500 und 2.000 FC-Fans über den 1. FC Slovacko Tickets besorgt und somit die UEFA-Strafe umgangen.

Viele Fans reisten noch in der Nacht zurück

Im dichten Nebel erlebten diese Fans am Donnerstagabend eine Überraschung. Nur sieben Minuten wurde gegen den Ball getreten, dann der Spielabbruch. Die Anhänger forderten in ihren Sprechgesängen Freibier. Sportchef Christian Keller ging zwischenzeitlich in die Kurve, warb für Verständnis. Die Fans feierten, wenn auch kein Spiel, dann zumindest sich selbst. Friedlich, feuchtfröhlich und – aller Enttäuschung über das abgesagte Spiel zum Trotz – in der Überzeugung, eine außergewöhnliche Reise zu erleben.

Viele Fans mussten noch in der Nacht zurück nach Köln. Sie hatten sich nur den Donnerstag freinehmen können. Entweder fuhren sie die 1.000 Kilometer mit dem Auto oder per Bus zurück oder sie reisten zu einem der Flughäfen, um den Frühflieger nach Köln zu bekommen. Sie teilten ihre Geschichten in den sozialen Netzwerken und beneideten all jene, die bleiben konnten, die noch über Hotelzimmer verfügten, die ihre Flüge umbuchen konnten, die teils sogar noch das Wochenende blieben, um dann eben doch noch einen Kurzurlaub aus dem Trip zu machen.

Keller: "Das war sehr cool!"

So feierten knapp 1.000 Fans in Uherské Hradiště mit dem 1. FC Köln den 1:0-Sieg vor Ort. "Wir waren gestern schon begeistert, wie viele Kölner den Weg hierher gefunden haben. Das war sehr cool. Und heute sind sie wieder da. Das ist alles andere als selbstverständlich", freute sich Keller am Freitag. Ob Spieler oder Verantwortliche, der gesamte FC-Tross wusste, wie außergewöhnlich die Unterstützung auf der gesamten Reise nach Tschechien war.

Nach der hässlichen Gewalt in Nizza und dem minimalen Support in Belgrad war die Reise nach Uherské Hradiště der positive und begeisternde Höhepunkt auf der europäischen Bühne für die FC-Fans. Eine Stadt, in der man nicht mal eben Urlaub macht. In einem Stadion, das mit seinen 8.000 Plätzen in einem Wohngebiet eher deutschen Drittliga-Charme hat. Bei einem Klub, der normalerweise nicht in internationalen Wettbewerben unterwegs ist. Letzteres galt in den letzten 30 Jahren auch für den 1. FC Köln. Auch deswegen waren die 48 Stunden in Tschechien für die FC-Fans ein unvergessliches Erlebnis.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobchtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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