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Kölner Zoo: Löwenbabys eingeschläfert – Zoo reagiert auf Kritik


"Emotional belastende Entscheidung"
Eingeschläferte Löwen: Kölner Zoo reagiert auf harte Kritik

Von t-online, fe

15.07.2025 - 15:42 UhrLesedauer: 3 Min.
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Ein Löwenbaby (Symbolbild): Das Thema beschäftigt aktuell viele Kölner. (Quelle: imago stock&people)
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Nach dem Einschläfern von zwei Löwenbabys steht der Kölner Zoo in der Kritik. Der reagiert in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen – und weist sie von sich.

Der Köln Zoo hat zwei Löwenbabys eingeschläfert. Dafür erntete er in den Sozialen Medien und von der Tierschutzorganisation Peta harte Kritik. In einem Statement geht der Zoo daher noch einmal genauer auf die Gründe ein, die zu der Einschläferung der Tiere geführt haben. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen demnach nicht leicht gefallen.

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"Es ist für uns eine emotional belastende Entscheidung gewesen, für die Tierpflegerinnen und -pfleger, den Kurator, die Tierärztinnen und mich", erklärt Zoodirektor Theo Pagel in der Stellungnahme. "Wir haben alles versucht und am Schluss hieß es für uns ganz klar, alle unnötigen Schmerzen und Leiden zu vermeiden." Um transparent mit derartigen Entschlüssen umzugehen, habe man sich mit der Nachricht proaktiv an die Öffentlichkeit gewandt.

"Die Tiere sind ohne biologische Mutter nicht überlebensfähig"

Die Mutter der beiden eingeschläferten Jungtiere habe den Nachwuchs nicht angenommen und sich lieber um die Aufzucht ihrer älteren Jungen kümmern wollen. Diese waren vor rund anderthalb Jahren zur Welt gekommen und sind noch immer auf ihre Mutter Gina angewiesen. Eine Aufzucht der Löwenbabys per Hand sei nicht in Frage gekommen. "Eine Handaufzucht kann zu Fehlprägungen führen", erklärt der Zoo.

 
 
 
 
 
 
 

Eine Fehlprägung durch den Menschen bringe mit sich, dass die Tiere später in kein Löwenrudel integriert werden und sich wahrscheinlich auch nicht fortpflanzen können. "Daher gibt es eine klare Vorgabe des Erhaltungszuchtprogramms für Asiatische Löwen keine Handaufzucht vorzunehmen", so der Zoo weiter. Andere Zoos würden bei Asiatischen Löwen ebenfalls keine Handaufzucht betrieben. Auch hätte der Zoo die beiden Löwenjungen nicht an eine andere Einrichtung abgeben können. "Die Tiere sind ohne biologische Mutter nicht überlebensfähig, ein Ammenprinzip hier nicht möglich", heißt in dem Statement.

Kölner Zoo reagiert auf Vorwürfe von Peta

Die Tierschutzorganisation Peta hatte kritisiert, dass das Muttertier Gina überhaupt noch einmal trächtig wurde, obwohl ihre älteren Jungtiere noch auf sie angewiesen sind. Die Verantwortlichen des Zoos entgegnen, dass die Gabe von Verhütungsmitteln an das Muttertier unter anderem dazu führen könnte, dass es unfruchtbar wird. Das wolle man verhindern, da Löwin Gina "genetisch sehr wichtig ist und wieder züchten soll."

Auch eine Trennung von Löwin und Löwe als Mittel der Verhütung sei nicht in Frage gekommen. Der Kater sei wichtig für die Erziehung der älteren Jungtiere und das Sozialgefüge innerhalb des Löwenrudels – daher habe er zusammen mit Mutter Gina und den anderen Löwen im Gehege leben müssen.

"Dass Junge geboren werden, wenn noch Junge aus dem vorherigen Wurf bei der Mutter sind, kann es bei Löwen auch in der Wildnis geben", erläutert der Zoo. "Der Unterschied ist allerdings, dass es dann kein humanes Einschläfern der nicht angenommenen Jungtiere gegeben hätte." In der freien Wildbahn liege die Sterblichkeit von jungen Löwen bei 50 bis 80 Prozent, im Zoo falle sie deutlich niedriger aus.

Kölner Zoo: "Tierwohl steht bei uns an erster Stelle"

In seiner Stellungnahme betont der Zoo ebenso, dass das Tierwohl für ihn an erster Stelle stehe. So habe er im Jahr 2024 als erster Zoo in Deutschland eine Tierwohl-Akkreditierung der Tierschutzorganisation Global Humane und unterhält mit der Weltnaturschutzunion ein eigenes Artenschutzzentrum. Auch arbeite er eng mit dem WWF zusammen und engagiere sich innerhalb anderer Projekte für den Erhalt von Raubkatzen.

Durch die Erhaltungszuchtprogramme wie das des Kölner Zoos habe der Bestand von Aisiatischen Löwen in freier Wildbahn auf 600 bis 1.000 Tiere erhöht werden können. In europäischen Zoos würden etwa 140 Tiere der bedrohten Art leben – im Kölner Zoo sind es vier. "Wir züchten auch nicht für Publikumsinteresse, sondern für international koordinierte Artenschutzarbeit, die wissenschaftlich kontrolliert wird", so der Kölner Zoo.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Kölner Zoos vom 15. Juli 2025 (per E-Mail)
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