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Köln: Fehlgeleiteter Aktionismus – der Klimakampf frisst seine Kinder


Verklebte Fahrkartenautomaten
Der Klimakampf frisst seine Kinder

MeinungVon Florian Eßer

09.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein Ticketautomat (Symbolbild): Aktivisten haben in Köln und Aachen Fahrkartenautomaten mit Bauschaum lahmgelegt.Vergrößern des Bildes
Ein Ticketautomat (Symbolbild): Aktivisten haben in Köln und Aachen Fahrkartenautomaten mit Bauschaum lahmgelegt.

In Deutschland mehren sich die Aktionen von Klimaschützern. Sie nehmen bisweilen bizarre Züge an. Ein Kommentar von t-online-Reporter Florian Eßer aus Köln.

Blockierte Straßen und SUV-Reifen, aus denen die Luft gelassen wird – man kann von den jüngsten Aktionen der Klima-Schützer halten, was man will: Mangelnde Konsequenz konnte man ihnen bisher nicht vorwerfen. Immerhin richten sich derartige Taten primär gegen die erklärten Erzfeinde der Aktivisten: umweltschädliche Autos und deren Fahrer. Ausgenommen davon sind selbstredend die Angriffe auf Kunstwerke, Dinosaurierskelette und andere museale Exponate.

Wer aber dachte, dass angerührter Kartoffelbrei auf Gemälden, etwa von Monet, die Spitze des fehlgeleiteten Aktionismus sei, der sollte einmal seinen ungläubigen Blick nach Köln und Aachen wenden: Hier haben selbst ernannte Klimaschützer Fahrkartenautomaten mit Bauschaum und Silikon verklebt. "Kein Ticket dank Bauschaum", liest sich ein Graffito, das die Täter an einer der betroffenen S-Bahnhaltestellen hinterließen.

Klingt komisch, ist es auch: Behinderungen des ÖPNV im Namen des Klimaschutzes. Da scheint nicht nur der Münzschlitz mit Bauschaum gefüllt zu sein.

Kurzsichtiger Aktionismus statt Klimaschutz

Die Aktion richtet sich offenbar gegen die Abschaffung des 9-Euro-Tickets. Das geplante 49-Euro-Ticket sei einfach zu teuer, um auf lange Sicht zum Klimaschutz beizutragen. Und im Idealfall solle die Nutzung von Bus und Bahn sowieso kostenlos sein.

Das wäre natürlich wirklich wünschenswert. Dennoch muten Aktionen wie in Köln und Aachen noch kurzsichtiger an, als es irgendeine Klimapolitik jemals sein könnte. Denn egal, wie hoch die Preise der Bahntickets auch sein mögen – es sollte dennoch im Interesse der Klimaschützer liegen, Menschen vom Benutzen ihrer Autos abzuhalten. Mit lahmgelegten Ticketautomaten wird man das jedoch nur schwerlich bewirken, wie eigentlich jedem auffallen sollte, der zwei Minuten in die Zukunft denkt.

Der Klimakampf, so scheint es, frisst seine Kinder. Sind die grundlegenden Ziele der Aktivisten begrüßens- und unterstützenswert, so verrennen sich die Akteure doch zunehmend in kopflosen Kampagnen. Mit der Sprühdose im Rucksack, utopischen Idealen im Herzen und Che Guevara auf der Jacke.

Was also erreichen Klimaschützer mit solchen absonderlichen Albernheiten? Spöttisches Kopfschütteln und Ermittlungen des Staatsschutzes.

Herzlichen Glückwunsch, das war gekonnt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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