Kirchenaustritte in Köln auf Rekordhoch
Die Anzahl der Kirchenaustritte nimmt kontinuierlich zu. In diesem Jahr steuert sie in Köln einen Rekordwert an.
Immer mehr Kölnerinnen und Kölner treten aus der Kirche aus – ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren verstärkt abgezeichnet hat. Im aktuellen Jahr steuern die Zahlen nun sogar einen Rekordwert an, wie eine Auswertung des "Kölner Stadt-Anzeigers" ergeben hat.
Demnach werden 21.000 Menschen die katholische oder die evangelische Kirche am Jahresende verlassen haben. Das sind noch einmal 2.000 mehr als im bisherigen Rekord-Jahr 2021. Für seinen Bericht hat der "Stadt-Anzeiger" auch mit katholischen und evangelischen Kirchenvertretern gesprochen.
Zusammenhang mit Kritik um Woelki?
Gregor Stiels, der Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, sieht einen Zusammenhang mit den Skandalen um Kardinal Rainer Maria Woelki. In den vergangenen Jahren war Woelki immer wieder in die Kritik geraten, die vor allem mit seinem Umgang mit sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche zusammenhängt.
Bernhard Seiger, der evangelische Stadtsuperintendent, hingegen sprach im "Stadt-Anzeiger" von einer "ungewollten Haftungsgemeinschaft" mit der katholischen Kirche. Laut ihm seien die Skandale innerhalb der katholischen Kirche dafür mitverantwortlich, dass viele Menschen die Institution Kirche generell ablehnten, gleich welcher Konfession. "Viele nehmen vermutlich vor allem die tägliche Medienberichterstattung wahr, die die Krisenthemen der katholischen Schwesterkirche betreffen", wird Seiger zitiert.