Trainer Steffen Baumgart will beim 1. FC Köln bleiben

Steffen Baumgart bleibt beim 1. FC Köln – wenn es nach ihm geht. Der FC-Trainer stellt den Geißböcken einen Freifahrtschein für seinen Vertrag aus.

Bislang ist die Geschichte von Steffen Baumgart und dem 1. FC Köln eine Erfolgsgeschichte. Der 51-Jährige hat die Geißböcke aus der Relegation nach Europa geführt. Auch in dieser Saison hat bislang einzig die Leistungsdelle im Herbst für enttäuschte Gesichter gesorgt. Baumgart und der FC – das passt.

Und soll auch weiter passen, wie Baumgart nun dem "Express" erklärte. Im vergangenen Sommer war sein ursprünglich bis 2023 laufender Vertrag um ein Jahr ausgeweitet worden. Nur um ein Jahr, wie es zunächst den Anschein hatte. Doch Baumgart machte jetzt klar: Wenn es nach ihm geht, muss gar nicht erst neu verhandelt werden.

Baumgart: "Es geht nicht um mehr oder weniger"

"Ich habe eine ganz klare Aussage getätigt: Wir verhandeln nicht mehr. Wenn der Verein möchte, dass ich bleibe, geht’s wieder ein Jahr weiter. Ein Nein wird’s von mir nicht geben." Außergewöhnliche Worte im Fußball-Business, wo sonst um jeden Euro, jede Klausel, jedes Handgeld, jede Abfindung und jede Prämie gefeilscht wird.

Nicht so mit Baumgart. "Was jetzt in meinem Vertrag steht, wird genauso im nächsten Vertrag stehen. Es geht nicht um mehr oder weniger." Der 51-Jährige gibt damit dem 1. FC Köln einen Freifahrtschein den bis 2024 laufenden Vertrag in den kommenden Monaten auszuweiten – und zwar wohl erneut um ein weiteres Jahr, dann bis 2025.

Kann Baumgart wie Streich in Freiburg werden?

Der Grund ist einfach: Baumgart will ein verlässlicher Partner sein, um selbst Verlässlichkeit vom Verein einfordern zu können. Der emotionale Coach stellt seine Leidenschaft für seine Aufgabe über einen noch besser dotierten Vertrag. In Köln hat er einen Klub gefunden, der zu ihm passt, der sich seinem Weg verschrieben hat und der weiß, was er an seinem Übungsleiter hat. Eine Konstellation, die selten geworden ist in der Bundesliga.

Baumgart und auch Sportchef Christian Keller hatten bei der letzten Vertragsverlängerung im Sommer 2022 angedeutet, den sogenannten Christian-Streich-Weg gehen zu wollen: Der Trainer des SC Freiburg braucht keine langen Laufzeiten, verlängert von Jahr zu Jahr, bleibt in Freiburg, bleibt erfolgreich, weiß um seinen Status, weiß um die Chance, als entscheidende Figur alles um sich herum gestalten zu können. Baumgart bekommt nun dieselbe Chance in Köln – und will sie offenbar nutzen.

Wie lange, hängt freilich vom Erfolg und von den handelnden Figuren ab. Die bislang längste Trainer-Amtszeit in der Geschichte des 1. FC Köln legte Peter Stöger hin, von Juli 2013 bis Dezember 2017 mit insgesamt 1.616 Tagen. Sollte Baumgart tatsächlich bis 2025 bleiben, hätte er diese Marke bis auf ein halbes Jahr fast erreicht. "Ich habe nicht vor, wegzugehen", sagte Baumgart. Die FC-Fans werden das gerne hören.