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1. FC Köln: Derby gegen Leverkusen verlegt – FC sauer auf Rivalen und DFL


1. FC Köln
Derby gegen Leverkusen verlegt: FC sauer auf Erzrivalen und Ligaverband


28.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Kölns Steffen Tigges gegen Leverkusens Edmond Tapsoba beim Derby im November 2022 (Archivbild). (Quelle: IMAGO/MIKA VOLKMANN)

Die DFL verlegt ein Bundesligaspiel, um einem deutschen Klub in Europa bessere Erfolgsaussichten zu bescheren. Der 1. FC Köln ist darüber erbost.

Wer das rheinische Nachbarschaftsduell zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln am 31. Spieltag sehen möchte, muss sich auf ein anderes Datum einstellen. Die Partie findet nicht wie ursprünglich geplant am Sonntag, dem 7. Mai, statt. Der neue Termin ist Freitag, der 5. Mai, um 20.30 Uhr.

Die Deutsche Fußball Liga erklärte bei Bekanntgabe der Verschiebung, dass "die Neu-Ansetzung auf eindringlichen Wunsch von Bayer 04 Leverkusen erfolgte". Der Hintergrund: "Durch die Spielverlegung erhält Bayer 04 Leverkusen als Halbfinalist in der Uefa Europa League und letzter verbliebener deutscher Teilnehmer in einem europäischen Klubwettbewerb mehr Vorbereitungszeit für das anstehende Hinspiel gegen AS Rom in Rom."

Darum verwundert die Entscheidung die DFL

Auf den ersten Blick klingt die Erklärung wie ein großzügiges Entgegenkommen gegenüber der Werkself. Auf den zweiten Blick verwundert sie. Schließlich hat der FC Bayern München in der Vergangenheit fast immer erst samstags in der Liga und darauffolgend dienstags oder mittwochs in der Champions League gespielt – egal ob in der Gruppenphase oder der K.o.-Runde. Warum wurde nun für Bayer Leverkusen im Rhythmus Sonntag auf Donnerstag eine Ausnahme gemacht?

Diese Frage dürften sich auch die Konkurrenten in der Liga stellen, die mit der Werkself (derzeit auf Rang 6) noch um den Einzug in die europäischen Wettbewerbe kämpfen. Doch der 1. FC Köln hinterfragt die Entscheidung ebenfalls. Die Geißböcke verweigerten am Freitag in ihrer Pressemitteilung sowie auf Nachfrage jeglichen Kommentar. Aber in der Führungsetage brodelt es.

FC fühlt sich unfair behandelt

Der FC sieht sich gleich doppelt unfair behandelt. Durch die Vorverlegung der Partie bekommt Bayer Leverkusen nun die Chance, im Derby gegen den FC mit der stärksten Mannschaft anzutreten. Hätte die DFL nicht zugestimmt, hätte Bayer-Trainer Xabi Alonso womöglich auf mehrere Stammkräfte gegen Köln verzichtet, um sie für das Halbfinale beim AS Rom vier Tage später zu schonen. Ein klarer Vorteil also für Bayer.

Darüber hinaus wurde der FC gemäß der Spielordnung der DFL nicht einmal gefragt, sondern lediglich über die Verlegung informiert. Anders war es im Herbst 2022 gewesen, als der FC in der Conference League wegen starken Nebels beim 1. FC Slovácko erst am Freitagmittag hatte antreten können. Das folgende Bundesligaspiel – zwei Tage später an einem Sonntag – gegen die TSG Hoffenheim fand trotzdem statt. Trotz Antrags der Kölner auf Verlegung.

Bayer zieht die Europa-Karte

Im damaligen Fall hätte die DFL einer Verlegung zugestimmt. Gemäß Spielordnung konnte die TSG jedoch einen neuen Termin ablehnen und auf der Austragung der Partie bestehen. Das war geschehen, weshalb der FC hatte antreten müssen. Im neuen Fall von Bayer 04 Leverkusen zog die Werkself gegenüber dem Ligaverband jedoch ein Ass aus dem Ärmel: die Erfolgsaussichten eines deutschen Klubs auf europäischer Bühne.

Oder, wie die DFL es ausdrückte: die Chancen von Bayer Leverkusen als "letzter verbliebener deutscher Teilnehmer in einem europäischen Klubwettbewerb". Denn nach Paragraf 2 Absatz 2 der Spielordnung kann "der DFL e.V. aus übergeordneten […] Gründen eine kurzfristige Terminänderung vornehmen". Eigenmächtig, ohne die betroffenen Klubs zu fragen. Und so appellierte Leverkusen an die DFL, dass ein Europa-League-Halbfinale ein "übergeordneter Grund" sei – und bekam vom Verband recht.

Revanche auf dem Rasen?

Der Leidtragende ist der 1. FC Köln. Die Geißböcke wollen die Antwort auf diese Entscheidung auf dem Platz geben. Gegen Hoffenheim gelang im Hinspiel zumindest noch ein 1:1, im Rückspiel gewannen die Geißböcke bei der TSG. Gegen Leverkusen ging das Hinspiel mit 1:2 verloren. Nun soll die Revanche unter dem Bayer-Kreuz doppelt süß schmecken – der FC will sich für den aus seiner Sicht ungerechtfertigten Eingriff in den Spielplan rächen. Ob's gelingt? Das erfahren die Fans jetzt nicht mehr am 7., sondern am 5. Mai.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Anfrage beim 1. FC Köln
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