Köln: Kinder werden Zeuge einer fragwürdigen Theateraufführung

Erst- bis Viertklässler schauen in Köln als Testpublikum ein neues Bühnenstück an. Eltern kritisieren anschließend den Inhalt der Aufführung.

Die Eltern von Kindern an der Kölner Montessori Grundschule in Mülheim sind empört. Wie "Bild" berichtet, sollen den Schulkindern fragwürdige Theater-Szenen gezeigt worden sein.

Dem Bericht zufolge fand eine Woche nach den Osterferien eine Theateraufführung von Tanzkünstler Alfredo Zinola an der Schule statt. Zwei Künstler sollen im Rahmen dieser Aufführung Zungenküsse ausgetauscht und sich gegenseitig Füße und Nacken abgeleckt haben – alles vor den Augen der Erst- bis Viertklässlern.

Kinder sollten Testpublikum sein

Die Eltern erfuhren von den Geschehnissen durch Erzählungen ihrer Kinder. Doch die Schule soll ihnen zunächst gesagt haben, dass sie von den Küssen auf der Bühne nichts wisse. Erst eine Sozialpädagogin habe die Berichte der Kinder bestätigt. In einer späteren Erklärung der Schule, die "Bild" vorliegt, heißt es, dass die Kinder Testpublikum gewesen seien und man die Reaktionen auf die Küsse habe testen wollen.

Das Projekt wird vom Kultusministerium des Landes NRW gefördert. Auf Nachfrage von "Bild" erklärt die Bezirksregierung der Stadt Köln, dass die Künstler ihre Zungen gegenseitig "ruckartig berührt" hätten und dann auseinander gegangen seien. Außerdem habe es demnach eine "kurze Berührung zwischen der Zungenspitze und einer Fußsohle" gegeben.

In einer Petition fordern nun 35 Eltern, dass die Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Tanzkünstlern beendet wird. Auch die Polizei wurde "Bild" zufolge eingeschaltet. Sie solle prüfen, ob es bei der Aufführung zu strafbaren Handlungen kam.