t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Köln: Emotionale Botschaft nach Unfalltod einer Radfahrerin


"Das sind geplante Konflikte"
Emotionale Botschaft nach Tod einer Radfahrerin

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Fahrrad liegt nach einem Unfall auf der Straße (Symbolbild): In der Kölner Innenstadt kam es am zu einem schweren Unfall.Vergrößern des BildesEin Fahrrad liegt nach einem Unfall auf der Straße (Symbolbild): In der Kölner Innenstadt kam es zu einem schweren Unfall. (Quelle: Imago)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Eine selbst gebastelte Sonnenblume hängt an einem Zettel, der an eine von einem Laster gerammte Radlerin erinnert. Hätte ihr Tod verhindert werden können?

Die Frau wartete an einer roten Ampel. Hinter ihr stand ein Kipplaster. Dann sprang die Ampel auf Grün, die Radfahrerin fuhr an, ebenso der Laster. Er erfasste die Frau beim Rechtsabbiegen mit voller Wucht, ihr Rad wurde weit über die Straße geschleudert, laut ADFC bis auf die Gegenfahrbahn.

Dieser tödliche Unfall hat sich vor einer Woche an der Clever Straße Ecke Riehler Straße in Köln ereignet. Er sorgt noch immer für Diskussionen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

"Wir als Nachbarn sind in Gedanken bei den Angehörigen"

Auf Twitter verbreitet sich ein Foto. Es zeigt einen gelben Zettel an der Unfallstelle. Im Hintergrund sind auf der Straße noch die Markierungen der Polizei zu sehen.

"Wir als Nachbarn sind in Gedanken bei den Angehörigen und der Familie/Freunden", steht auf dem Blatt. "Wann werden Radfahrer:innen endlich besser geschützt und der Mensch in den Mittelpunkt gestellt?"

Köln tritt bei Vision Null auf der Stelle

Darunter der Hashtag "#VisionZero". Er steht für die Hoffnung, dass eines Tages keine Radfahrer mehr im Verkehr verletzt und getötet werden.

Allein in Köln verunglückten im vergangenen Jahr 2.255 Radler. Sechs Menschen starben, wie aus einer Statistik der Polizei hervorgeht. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren weder eine besonders niedrige, noch eine besonders hohe Zahl. Seit langer Zeit tritt die Vision Null in Köln also auf der Stelle.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Gefährliche Verkehrsplanung: Gut gemeint – aber tödlich

Konkret an der Stelle, an der vergangene Woche die 83-jährige Radfahrerin starb, sei dafür fehlgeleitete Verkehrsführung verantwortlich, führt ein User bei Twitter auf. Er komme täglich an der Kreuzung unweit der Zoobrücke vorbei, schreibt er. Einige typische Konflikte dort seien ihm sehr vertraut.

Im Kern geht es um den dortigen "aufgeweiteten Radaufstellstreifen": eine eigentlich gut gemeinte Idee, die Radfahrer schützen soll. Sie können sich, wenn die Ampel Rot zeigt, direkt vor die Autos stellen. Der Gedanke dahinter: Sie befinden sich dann im Sichtfeld der Autofahrer und sind sicherer.

In der Praxis, so argumentiert der User bei Twitter, ist der Effekt jedoch genau gegenteilig. Die Fahrradfahrer würden zusätzlich in Gefahr gebracht: "Da man vor den Kfz warten muss, ist man direkt in deren Schusslinie."

"Geplante Konflikte": Diese Gefahren lauern, das wären Alternativen

Die kreuzende Straße ist breit, auf der anderen Seite geht es einspurig und eng weiter. Folge: Die Autofahrer würden ordentlich auf die Tube drücken, um Radler noch auf der Kreuzung zu überholen.

Tückisch sei auch: Der sogenannte aufgeweitete Radaufstellstreifen fülle sich bei Rot mit Radlern. Wartende Pkw-Fahrer bekämen das mit. Lkw-Fahrer hätten aus dem erhöhten Führerhaus jedoch weit schlechtere Sicht auf das, was unmittelbar vor ihnen passiere. "Ein Lkw-Fahrer darf diesen Bereich vor dem Fahrzeug nach der ersten Prüfung beim Anhalten nicht als dauerhaft 'leer' abhaken, sondern muss ihn erneut prüfen, wenn er anfährt."

Fazit des Users: "Das sind 'geplante' Konflikte!" Aus gutem Grund würden aufgeweitete Radaufstellstreifen in den Niederlanden inzwischen wieder zurückgebaut, sie seien ein Irrweg.

Klüger sei eine Infrastrukturplanung, die auf Trennung von Rad- und (schwerem) Autoverkehr setze: möglicherweise durch unterschiedliche Ampelphasen, besser noch durch räumliche Trennung. "Müssen dort überhaupt Lkw fahren dürfen?", fragt der User. "Kann man sie auf anderen Routen führen? Kann eine Einbahnstraße helfen? Das alles wäre örtlich zu prüfen."

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Beiträge von User @footils und dem ADFC Köln
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizei Köln vom 23. Juni 2023
  • de.statista.com: Verunglückte und getötete Fahrradfahrer im Straßenverkehr in Köln zwischen 2010 und 2022
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website