Köln: Bühnen-Sanierung der Oper verschlingt Millionen von Euro pro Monat

Sie zieht sich hin, die Sanierung der Kölner Bühnen. Was ein Aushängeschild der Kulturszene werden sollte, ist zu einem Millionengrab mutiert.

Begonnen hat die Sanierung der Kölner Bühnen am Offenbachplatz im Jahr 2012. Drei Jahre später sollten die Gebäude von Oper, Schauspiel, Kinderoper und "Kleines Haus" fertiggestellt sein. Tatsächlich aber sind sie es bis heute nicht. Elf Jahre und eine Unsumme an Steuergeldern später.

Die Sanierung der Bühnen braucht aber nicht nur deutlich länger, sondern kostet auch um einiges mehr als anfangs veranschlagt. Im Januar gab die Stadt Köln bekannt, dass die Sanierung – einschließlich aller Finanzierungskosten und der Ausgaben für die Interimsstätten – mehr als eine Milliarde Euro verschlingen wird.

Am 31. Dezember des letzten Jahres wurde die Kostenprognose für die Sanierung, inklusive eines Risikobudgets, allein mit 674 Millionen Euro beziffert. Die Kosten für die Interimsstätten kommen auf diese Summe noch einmal oben drauf. Im Monatsbericht zur Sanierung aus dem Mai aber wird der Zwischenstand mit 676 Millionen Euro angegeben. Die Kosten steigen also immer weiter.

Fast eine Viertelmillion pro Tag

Wie die Stadt Köln auf Anfrage von t-online erklärte, belaufen sich die monatlichen Kosten des Baubetriebs am Offenbachplatz auf sieben Millionen Euro. Auf 30 Tage gerechnet, verschlingt die Baustelle etwa 233.333 Euro an einem einzigen Tag. "Es sind täglich fast 300 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter im Einsatz", sagt die Stadt Köln dazu. Es sei "also ein sehr intensiver Baubetrieb", was die hohe Summe erkläre.

Und bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten sind es noch einige Monate. Laut aktuellem Stand soll die Schlüsselübergabe an die Kölner Oper und das Schauspiel Köln am 22. März 2024 erfolgen. Bis dahin werden also noch einmal rund 63 Millionen Euro fällig – vorausgesetzt, dass nun alles nach Plan verläuft.