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Karneval in Köln: Auch im Hospiz St. Bartholomäus wird gefeiert


Karneval im Hospiz
"Viele wissen, dass es ihr letztes Karneval sein wird"

Von t-online, snh

Aktualisiert am 03.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Marita freut sich über den Orden des Porzer Dreigestirn: Prinz Peter III. überreichte ihn feierlich an einen Teil der Gäste im Hospiz St. Bartholomäus.Vergrößern des BildesMarita freut sich über den Orden des Porzer Dreigestirns: Prinz Peter III. überreichte ihn feierlich an einen Teil der Gäste im Hospiz St. Bartholomäus. (Quelle: Shonai Halfbrodt)
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Im Kölner Hospiz St. Bartholomäus wird Karneval gefeiert – ein besonderes Ereignis für die Bewohner, von denen viele wissen, dass es wohl ihr letztes Fest sein wird.

"Dreimal Kölle Alaaf", ertönt es am Donnerstag laut aus dem bunt geschmückten Hospiz St. Bartholomäus in Köln-Porz. Der Aufenthaltsraum des Hospizes platzt aus allen Nähten. Knapp 100 Gäste sind gekommen, um mit den Bewohnern und ihren Angehörigen Karneval zu feiern.

Unter der Decke des Aufenthaltsraums hängen rot-weiße Girlanden und in den Fenstern kleben Bilder bunter Clowns. Zur Feier des Tages werden Sekt und Schnittchen aufgetischt und auch ein Fässchen Kölsch steht parat. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bewohner, die hier Hospizgäste genannt werden, haben sich verkleidet. Wer es noch aus eigener Kraft aus seinem Zimmer schafft, nimmt im Aufenthaltsraum Platz.

Buntes Programm dank vieler Helferinnen und Helfer

"Viele von unseren Gästen wissen, dass es ihre letzte Karnevalsfeier sein wird", erklärt Peter Ströhmer, Leiter des Hospizes. "Wir feiern hier seit circa 17 Jahren Karneval. Ein echtes Highlight in jedem Jahr. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stellen immer ein tolles Programm auf die Beine!"

Doch viel Zeit für Erklärungen bleibt Ströhmer nicht, denn der erste Programmpunkt des heutigen Nachmittags beginnt. Mitglieder der 1. Damengarde Coeln 2014 e.V. bahnen sich mit Säbeln den Weg durch die enge Reihe. Unter großem Applaus werden Lieder gesungen und ein Scheck mit einer Spendensumme überreicht.

"Für Menschen, die noch nie einen Kontakt zu einem Hospiz oder sterbenskranken Menschen hatten, ist das hier erst mal ein trauriger Ort. Doch Freude und Spaß haben hier genauso viel Platz wie Trauer", führt Ströhmer fort, nachdem die Damengarde die improvisierte Bühne verlassen hat. "Es ist einfach unbeschreiblich, was der Karneval mit unseren Gästen macht. Er gibt ihnen Hoffnung. Auch, wenn sie vor der Zeit hier keine großen Jecken waren."

Nun soll der Höhepunkt des heutigen Tages folgen. Das Porzer Dreigestirn steht bereit, um mit den Gästen zu feiern. Begeistert werden Prinz Peter III., Bauer Olli und Jungfrau Meike von allen Beteiligten empfangen. Im festlichen Ornat gekleidet, laufen sie in den wohl kleinsten Festsaal von Köln ein. Ganz nach dem Motto "Wo mer sin is Alaaf" sorgen sie mit der Trumm und Klassikern wie "Nie mehr Fastelovend" und "Du bess die Stadt" für Stimmung und Gänsehautmomente.

Dreigestirn besucht Gäste auf ihren Zimmern

Nachdem mit den Gästen im Aufenthaltsraum ordentlich gefeiert wurde, kehrt etwas Ruhe ein. Das Dreigestirn macht sich auf den Weg in die Zimmer der Gäste, die es aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr zur eigentlichen Feier geschafft haben – schließlich soll jedem die Möglichkeit gegeben werden, zumindest ein bisschen Karneval zu feiern.

Eine von ihnen ist Marita. Sie ist erst vor ein paar Tagen in das Hospiz gekommen. Als das Dreigestirn ihr Zimmer betritt, steht ihr die Freude ins Gesicht geschrieben.

Prinz, Bauer und Jungfrau nehmen sich Zeit für ein kurzes Gespräch. Marita erklärt, wie sie vor drei Wochen noch auf ihren eigenen Beinen ins Krankenhaus gegangen ist. Dann der Befund: ein Tumor in der Lunge und der Umzug vom Krankenhaus ins Hospiz, erst vor ein paar Tagen. Prinz Peter III. ist sichtlich ergriffen von Maritas Geschichte. "Für mich ist es das Größte, dass ihr heute hier bei mir seid", erklärt sie begeistert und das, obwohl sie selbst früher nie groß Karneval gefeiert hat. Dankend nimmt sie den Orden des Dreigestirns an und weiß auch schon, wem sie ihn vermachen wird.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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