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Tierheim Ostheim in Köln packt aus: Darum werden so viele Tiere abgegeben


Sorgenkinder und Glückspilze
Tierheim: Vermittlung ist "der größte Lohn"


08.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Tierheimleiterin Silvia Schulisch und Marley: Der Golden Retriever ist eines ihrer Sorgenkinder.Vergrößern des Bildes
Tierheimleiterin Silvia Schulisch und Marley: Der Golden Retriever ist eines ihrer Sorgenkinder. (Quelle: Florian Eßer)

Im Tierheim Ostheim kümmern sich ehrenamtliche Helfer um Katzen und Hunde. Unter den Schützlingen sind auch Sorgenkinder und Härtefälle.

Lisa, Tommy, Yoschi, Marley – nur einige der zwölf Hunde, die aktuell im Tierheim Ostheim leben. In Hochzeiten kommen acht Katzen hinzu, aktuell bewohnt aber nur Kater Oreo das Katzenhaus des Tierheims, das vom "Menschen für Tiere e.V" betrieben wird. 80 ehrenamtliche Helfer und eine Angestellte kümmern sich um die Vierbeiner, gehen mit den Hunden Gassi, reinigen die Zwinger, füttern die Tiere, trainieren und spielen mit ihnen. Weder vom Veterinäramt, noch von der Stadt Köln bekommt das Tierheim finanzielle Unterstützung, alles läuft über Spenden – hier steht die Tierliebe im Vordergrund, wie Leiterin Silvia Schulisch erklärt.

Die Gründe, warum die Katzen und Hunde in das Tierheim kommen, sind vielfältig. Oft spielen Trennungen der Besitzer oder Todesfälle eine Rolle, Allergien und Geldprobleme kommen hinzu. Viele der Tiere stammen aus dem Ausland, aus Rumänien, Bulgarien oder aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Oft haben sie in der Vergangenheit Dinge erlebt, die die Hunde nur schwer hinter sich lassen können: Vernachlässigung, Misshandlung, Gewalt. "Deswegen sind leider auch viele verhaltensauffällige Tiere dabei", sagt Schulisch. Sie kritisiert, dass Tiere aus dem Ausland "wahllos" nach Deutschland gebracht würden.

Verantwortung "bis zum letzten Atemzug"

Oft würden Menschen die Hunde über das Internet erwerben, ohne sie vorher kennenzulernen. Dann seien sie oftmals überfordert mit den Vierbeinern – und die Hunde kommen oft in Heime, die ohnehin bereits überfüllt sind. "Wir Menschen tragen dafür die Verantwortung", so Schulisch weiter. "Die Tiere können nichts dafür, dass sie in diese Situation geraten sind." Denn Schulisch, die hauptberuflich als Hundetrainerin tätig ist, weiß auch: "Man übernimmt für das Tier die Verantwortung – im Idealfall bis zum letzten Atemzug."

Sind die Hunde aber dann einmal im Tierheim, tun Schulisch und ihre Kollegen alles, um sie in ein neues Leben zu vermitteln. Dazu gehört bei aggressiven Hunden auch, sie an den Umgang mit Menschen zu gewöhnen. Eine Aufgabe, die mitunter Jahre in Anspruch nehmen kann. Wie bei Golden-Retriever "Marley", der seit fast drei Jahren im Tierheim lebt. "In der Regel sind die Hunde zwei Monate bei uns, bis sie in ihr neues Zuhause ziehen können", erklärt Schulisch. Und auch Härtefall Marley soll bald zur Vermittlung freigegeben werden – durch die intensive Betreuung habe er sich nämlich gut entwickelt und zeige kein aggressives Verhalten mehr.

Prüfen, ob die Chemie stimmt

Bevor aber ein Hund an seine neuen Besitzer übergeben wird, schauen Schulisch und die ehrenamtlichen Helfer, ob die Chemie zwischen Mensch und Hund auch stimmt: Interessenten besuchen die Hunde mehrfach im Heim, dann wohnen die Tiere zur Probe mit den Menschen zusammen. Wenn alles funktioniert, können die Hunde das Heim dann verlassen und fortan bei ihren neuen Besitzern leben.

Für Schulisch ist die erfolgreiche Vermittlung ihrer Schützlinge "der größte Lohn", wie sie sagt. "Wir verabschieden die Tiere mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so die Hundetrainerin weiter. Schließlich beschäftigen sich die Vereinsmitglied über einen langen Zeitraum hinweg und sehr intensiv mit den Hunden, die ihnen selbst ans Herz wachsen.

t-online wird in den kommenden Wochen einige der Hunde aus dem Tierheim Ostheim vorstellen. Den Anfang macht die Mischlings-Hündin Lisa. Lesen Sie hier mehr über die freundliche Vierbeinerin.

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