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1. FC Köln: Lemperle-Skandal setzt FC unter Druck


Gefährliche Stimmung
Wie der Lemperle-Skandal den FC unter Druck setzt


14.05.2025 - 10:27 UhrLesedauer: 3 Min.
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Sieg gegen Nürnberg: Tim Lemperle feiert den Erfolg mit den Fans. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl/imago)
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Der Skandal um Tim Lemperle erschüttert den 1. FC Köln und die Stadt. Was die Polizei jetzt unternimmt und wie der Club versucht, den Fall zu moderieren.

Ein Spieler des 1. FC Köln ist am Sonntag auf offener Straße niedergeschlagen worden, weil er sich betrunken hat. Dieser Umstand hat in der Stadt Köln und am Geißbockheim große Diskussionen ausgelöst. Die Causa Tim Lemperle wird die Polizei noch länger beschäftigen, aber auch den FC.

Lemperle selbst dürfte wissen, dass er einen Fehler gemacht hat. Sprechen jedoch, wird er wohl erst einmal nicht mehr. Dafür kommen weitere Details ans Licht, wobei entscheidende Faktoren erst durch Zeugen und die Ermittlungsarbeit der Polizei gesichert werden können. Bis dahin bleibt vieles Hörensagen. Ein Blick auf einen Skandal, der eigentlich zwei Skandale beinhaltet.

1. Was bestätigt ist

Gesichert ist, dass Lemperle den Sonntagnachmittag und -abend auf dem Eventschiff Rhein Roxy am Rodenkirchener Rheinufer verbracht und dort dem Alkohol stark zugesprochen hatte. Der FC-Stürmer war dabei in verbale Diskussionen mit Menschen auf dem Schiff geraten. Auch dies ist durch zahlreiche Aussagen gesichert. Der Abend endete für ihn, als er das Schiff verließ und dort von einem Mann, der inzwischen als Dachdecker und FC-Fan bekannt ist, niedergeschlagen wurde.

Lemperle wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ein Nasenbeinbruch, eine Platzwunde und eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt wurden. Ebenso wurde ein Test auf den Alkoholgehalt im Blut gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass dieser Wert bei über 2,0 Promille lag. Mit diesem Wert wäre Lemperle nicht in der Lage gewesen, am folgenden Montag um 15 Uhr beim Training des 1. FC Köln leistungsfähig zu sein.

2. Was die Polizei unternimmt

Der Schläger sowie zwei Mitstreiter sind der Polizei inzwischen namentlich bekannt. Der Anwalt Martin Bücher aus der Kanzlei Birkenstock vertritt inzwischen den Täter und äußerte sich am Dienstag im "Express". Dabei sprach der Anwalt von "teils aggressiven Wortgefechten" auf dem Schiff, Lemperle hätte "auffällig gereizt" auf die Kritik an seinem Trinkverhalten reagiert und sich gegenüber mehreren Menschen "unangemessen verhalten".

Die Entwicklung hin zum tätlichen Angriff auf Lemperle beschrieb der Anwalt so: "Nachdem Herr Lemperle meinen Mandanten erblickt hat, hat Herr Lemperle nicht nur seine verbalen Provokationen von der Veranstaltung fortgesetzt, sondern sodann ein Verhalten an den Tag gelegt, das meinen Mandanten in eine Notwehrsituation versetzte, aus der er sich mit einem einzigen Schlag befreit hat. Mein Mandant wurde ebenfalls verletzt und erlitt zudem Sachschaden."

Die Polizei muss nun diese Aussagen durch andere Zeugenaussagen abgleichen, um den tatsächlichen Tathergang zu rekonstruieren. In jedem ermitteln die Behörden wegen Körperverletzung.

3. Wie der FC reagiert

Während die Polizei also die strafrechtlichen Folgen des Skandals bearbeitet, muss sich der 1. FC Köln um die sportlichen Folgen des Skandals bemühen. Denn klar ist: Lemperle hat sich – unabhängig von dem brutalen Angriff auf seine Person – einen Affront geleistet. Dass der beste Stürmer der Geißböcke eine Woche vor dem wichtigsten Saisonspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern einen Alkoholexzess hinlegt, zeugt weder von Professionalität noch von Identifikation mit den Zielen seines Clubs und seiner Mannschaft.

In einer anderen Phase der Saison hätte der FC den 23-Jährigen wohl vorübergehend suspendiert und eine Geldstrafe ausgesprochen. Nun aber zögern die Geißböcke und halten sich öffentlich zurück. Trainer Friedhelm Funkel nahm den Spieler bereits in Schutz und erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Ich habe die Mannschaft als echte Einheit wahrgenommen, die Tim jetzt auch nicht verurteilt. Tim wiederum weiß, dass er einen Fehler gemacht hat."

Legt Funkel damit sogar schon die Grundlage dafür, dass Lemperle am Sonntag doch noch auflaufen kann? Sollten sich seine körperlichen Verletzungen als nicht gravierend herausstellen und er mit Gesichtsmaske wieder trainieren können, stünde zumindest gesundheitlich einem Einsatz gegen Kaiserslautern nichts im Wege. Doch kann der FC es sich tatsächlich leisten, einen solchen Spieler noch einmal zu bringen? Diesen Balanceakt muss Funkel nun ausloten.

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