Fast jedes vierte Auto zu schnell Köln stellt neuen Blitzer auf – Tausende Pendler betroffen

Binnen zwei Wochen fahren auf der Kölner Stadtautobahn mehr als 85.000 Menschen zu schnell. Die Stadt reagiert konsequent.
Köln hat bald einen neuen Blitzer: Die Stadt plant, in den kommenden Wochen auf der Stadtautobahn B55a zwischen den Anschlussstellen Buchforst und Höhenberg eine stationäre Radarkontrolle einzurichten. Die Anlage soll zunächst nur stadtauswärts in Fahrtrichtung Autobahnkreuz Köln-Ost aufgebaut werden.
Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die am Dienstag (10. Juni) im Ratsinformationssystem der Stadt veröffentlicht wurde. Im betroffenen Abschnitt der B55a, in dem Tempo 80 gilt, war es in den vergangenen Monaten teilweise zu schweren Verkehrsunfällen gekommen. Spätestens bis Ende September 2025 soll die Anlage voll funktionsfähig sein.
Köln: Neuer Blitzer auf Stadtautobahn – Standort bekannt
Vorangegangen war ein Test mit einem Seitenradar, bei dem vom 29. April bis 13. Mai 2025 insgesamt fast 324.000 Fahrzeuge kontrolliert wurden. 85.374 davon fuhren dabei schneller als 90 km/h. Damit war fast jedes vierte Fahrzeug an der neuen Blitzerstelle zu schnell unterwegs. Ein Fahrer raste sogar mit 181 km/h durch die Gefahrenstelle. An der Stelle fahren täglich Tausende Pendler vorbei.
Die neue Anlage soll zwischen der Ausfahrt zur und der Zufahrt von der Frankfurter Straße aufgebaut werden. Dabei greift die Stadt auf eine neue Technologie zurück. Da sich an der betroffenen Stelle kein Stromanschluss befindet, wird die Anlage mit einer Brennstoffzelle betrieben. Das System ist erst im März offiziell in Deutschland zugelassen worden. Es soll auch auf der Zoobrücke zum Einsatz kommen.
Mit 181 km/h durch 80er-Zone: Köln reagiert auf Raser-Schwerpunkt
Zunächst wird die Anlage für insgesamt vier Jahre aufgebaut. Mit Betriebs- und Reparaturkosten werden dafür 260.000 Euro veranschlagt. Im Anschluss daran kann die Stadt entscheiden, ob sie das System weiter mietet, zurückgibt oder weiterverkauft. Das neue System soll die Blitzer weniger fehleranfällig machen. So hatten die Anlagen auf der Zoobrücke jahrelang nur unzuverlässig funktioniert.
Der Beschluss für die neue Blitzeranlage wird von der Kölner Polizei, der Bezirksregierung und Straßen.NRW getragen. Bis zur Installation des neuen Blitzers will die Polizei die Stelle mit mobilen Kontrollen sicherer machen.
- Pressemitteilung der Stadt Köln (per E-Mail)