Kölner Karneval ohne Top-Acts? Buchungschaos trifft kleine Gesellschaften hart

Weil die großen Gesellschaften Absprachen ignorieren, schauen die kleinen Vereine in die Röhre. Gewarnt wurde allerdings frühzeitig.
Ein Buchungschaos erschüttert den Kölner Karneval: Viele kleine Gesellschaften stehen für die Session 2025/26 ohne ihre Wunschkünstler da, nachdem das traditionelle Vergabesystem kollabiert ist. Große Vereine haben sich bereits alle Top-Acts gesichert.
Die Krise begann Ende Juni, als der Literatenstammtisch überraschend ankündigte, die gewohnten Buchungstermine von September auf Juli vorzuverlegen. Was folgte, war ein hektisches Wettrennen um Stars wie Kasalla, Brings und die Höhner. Während große Gesellschaften blitzschnell zugriffen, gingen kleinere Vereine leer aus.
Künstleragenturen wurden von Anfragen überflutet
Künstleragenturen wurden von Anfragen überflutet, viele kleinere Gesellschaften erfuhren erst viel zu spät von den neuen Terminen, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). Das jahrelang funktionierende System der fairen Künstlervergabe liegt in Trümmern. Martin Zylka von der Agentur Go bestätigt, dass die Entscheidung "uns total überrascht und auch unter Druck gesetzt hat".
Das Chaos verschärft bereits bestehende Probleme im Karneval. Comedy-Veteran Guido Cantz warnte bereits Anfang Juni vor den Folgen: "Da wird es ganz schwer, andere Redner als die ganz bekannten Namen unterzubekommen."
- Kölner Stadt-Anzeiger, E-Paper vom 17. Juli 2025
- Eigene Berichterstattung