Tödlicher Zugunfall bei Hürth Zwei Tote bei Gleisarbeiten: Plädoyers erwartet

Vor dem Brühler Amtsgericht geht es am Mittwoch um den Tod zweier Gleisarbeiter durch einen Intercity-Zug in Hürth. Der Angeklagte soll die Sperrung der Gleise fälschlich bestätigt haben. Es werden die Plädoyers erwartet.
Im Prozess um den Tod zweier Männer bei Gleisarbeiten nahe Hürth werden am Mittwoch (23. Juli) die Plädoyers erwartet. Vor dem Amtsgericht Brühl muss sich ein 54-jähriger Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, für die Sicherung der Arbeitsstelle auf den Gleisen verantwortlich gewesen zu sein und schwere Versäumnisse begangen zu haben.
Nach Angaben der Anklage soll der Mann behauptet haben, dass das Gleis gesperrt sei. Dies entsprach jedoch nicht der Wahrheit. In der Folge fuhr ein Intercity-Zug in die Arbeitsstelle ein und erfasste zwei Männer im Alter von 27 und 31 Jahren tödlich. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als fahrlässige Tötung.
Unfall im Mai 2023: Zwei Gleisarbeiter starben
Der Angeklagte wies die Vorwürfe in seiner Aussage zurück. Nicht er, sondern ein Bauüberwacher habe mehrfach erklärt, dass das Gleis gesperrt sei. Alle Anwesenden hätten sich auf diese Information verlassen. Sein Verteidiger betonte, dass sich sein Mandant selbst im Gefahrenbereich aufgehalten habe. "Das macht ja keiner, der weiß: Da kommt gleich ein Zug", erklärte der Anwalt.
Bei dem Unfall im Mai 2023 starben zwei Arbeiter, die sich am Gleis aufhielten und sich vermutlich in Sicherheit wähnten. Einige ihrer Kollegen konnten sich in letzter Sekunde retten. Der Zugführer leitete zwar eine Notbremsung ein, konnte den Zusammenstoß jedoch nicht verhindern. Bei einer Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde betrug der Bremsweg des Zuges 608 Meter.
Nach den Plädoyers könnte das Gericht noch am selben Tag ein Urteil verkünden.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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