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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf Kölner Partyboot verletzt Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angriff auf Lemperle

Tim Lemperle wurde am Kölner Rheinufer die Nase gebrochen. Das Verfahren um den Ex-Stürmer des 1. FC Köln beschäftigt auch die Staatsanwaltschaft.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Angriff auf den ehemaligen FC-Stürmer Tim Lemperle gegen den mutmaßlichen Täter. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage von t-online. "Die Staatsanwaltschaft führt gegen einen Beschuldigten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung", sagte Bremer am Mittwoch (23. Juli).
Der Mann, laut eigenen Angaben langjähriger Fan des 1. FC Köln, soll Lemperle am Abend des 11. Mai beim Verlassen des Partyschiffs "Rhein Roxy" in Köln-Rodenkirchen geschlagen haben. Lemperle erlitt einen Nasenbeinbruch, eine Platzwunde und eine leichte Gehirnerschütterung. Er wurde unmittelbar nach der Tat in ein Kölner Krankenhaus gebracht.
Tim Lemperle: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angriff am Rhein
Zuvor soll Lemperle stark alkoholisiert den Tag auf dem Schiff am Rheinufer verbracht haben. Dabei soll es im Tagesverlauf zu einer Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen FC-Stürmer und dem mutmaßlichen Täter gekommen sein. Beim Verlassen des Schiffs gegen 21.45 Uhr kam es dann laut Polizeiangaben zu dem Angriff, bei dem Lemperle im Gesicht verletzt wurde.
Der mutmaßliche Täter stellte sich kurz darauf der Polizei, sein Anwalt spricht von einer "Notwehrsituation". Lemperle habe sich zuvor verbal aggressiv verhalten. Lemperles Anwalt bestreitet diese Darstellung. Der Stürmer entschuldigte sich allerdings grundsätzlich für sein "unprofessionelles Verhalten" an dem Tag. Bei der Polizei starteten kurz darauf die Ermittlungen, in denen Lemperle offiziell als Verletzter geführt wurde.
Shitstorm gegen Tim Lemperle: Ex-FC-Stürmer scharf in der Kritik
Die FC-Fangemeinde hatte den Stürmer nach dem Vorfall scharf kritisiert, da nur eine Woche später das entscheidende letzte Saisonspiel in der 2. Bundesliga anstand. Der 1. FC Köln hatte den Wiederaufstieg zum Zeitpunkt des Vorfalls noch nicht sicher.
Lemperles Einsatz war lange ungewiss, er wurde schließlich beim 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern in der 71. Minute eingewechselt. Aus Sicherheitsgründen trug er eine Gesichtsmaske, um weiteren Verletzungen vorzubeugen.
1. FC Köln: Angriff auf Ex-Stürmer Lemperle landet vor Gericht
Nun befasst sich die Kölner Staatsanwaltschaft mit dem Fall. Ein schneller Gerichtsprozess ist allerdings bislang nicht in Sicht. Es ist auch möglich, dass das Verfahren vorzeitig eingestellt wird. "Da die Ermittlungen noch andauern, kann ich im Moment zeitlich noch nicht abschätzen, wann und mit welchem Ergebnis die Staatsanwaltschaft das Verfahren abschließen wird", berichtete Oberstaatsanwalt Bremer weiter.
Lemperle verfolgt die Geschehnisse derweil aus der Ferne: Seit dem 1. Juli befindet er sich bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag. Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub steht unterdessen schon fest: Am 4. Oktober trifft der 1. FC Köln auswärts auf die Kraichgauer, bei denen sich Lemperle im Sturmzentrum durchsetzen möchte.
- Anfrage bei der Kölner Staatsanwaltschaft
- Eigene Berichterstattung