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Köln: Stellplätze für Fahrräder sind in der Stadt Mangelware


Chaos an Pendler-Bahnhöfen
Stellplätze für Fahrräder sind in Köln Mangelware


27.09.2019Lesedauer: 3 Min.
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Überfüllter Abstellplatz an der U-Bahn-Station Breslauer Platz am Hauptbahnhof: Wegen weniger Stellplätze herrscht hier dichtes Gedränge.Vergrößern des Bildes
Überfüllter Abstellplatz an der U-Bahn-Station Breslauer Platz am Hauptbahnhof: Wegen weniger Stellplätze herrscht hier dichtes Gedränge. (Quelle: Dierk Himstedt)

Deutschlandweit, schätzt der Städte- und Gemeindebund, fehlen an den großen Bahnhöfen mehr als eine Million Fahrradstellplätze. In Köln wird der Bedarf offensichtlich, wenn man sich rund um den Hauptbahnhof umschaut.

Umgekippte Räder, wild zusammengestellte Fahrradhaufen, zugestellte Geländer – an manchen Werktagen hat man den Eindruck, dass nahezu jede mögliche freie Abstellfläche rund um den Hauptbahnhof in Köln mit abgeschlossenen Rädern belegt ist.

Denn obwohl die Stadt im Jahr 2013 dort für zahlreiche zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Zweiräder gesorgt hat, hält dieses Angebot mit der täglichen Nachfrage kaum mit. Hinzu kommen am Hauptbahnhof auch die hohe Zahl an Leihrädern sowie aktuell die vielen dort abgestellten E-Scooter. Die Stadt will nun gegensteuern.

"Wir planen, auf dem Bahnhofsvorplatz und dem Breslauer Platz zusätzlich etwa 400 neue Stellplätze einzurichten", so Hendrik Colmer vom Kölner Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung. Aktuell gibt es rund um den Hauptbahnhof 1.650 Stellplätze, davon 960 in einer Radstation unter den Gleisen sowie zusätzlich 615 auf dem Breslauer Platz und 75 auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs.

Neue Stellplätze geplant

Obwohl die 2003 eingerichtete Radstation an der Johannisstraße (1 Euro pro Tag, 90 Euro im Jahr) mittlerweile zu 70 Prozent ausgelastet ist, müsse das Angebot für die Radfahrer ausgeweitet werden. Laut Aussage der Stadt sollen daher in der zweiten Jahreshälfte 2020 die neuen geplanten Abstellplätze in überdachten Doppelstockanlagen sowie Reihenpark-Stationen errichtet werden.

Auch die übrigen Kölner Pendler-Bahnhöfe benötigen weitere Stellplätze für Fahrräder. Denn dort sieht es teilweise noch chaotischer aus als am Hauptbahnhof. Das scheint auch bei der Stadt angekommen zu sein. Daher sehen die Planungen vor, auch am Bahnhof Deutz/Messe 80 zusätzliche überdachte Doppelstockparker (bisher 100 einfache Stellplätze) einzurichten, am Bahnhof Köln-Süd das Angebot auf 600 überdachte Doppelstockparker auszuweiten (bisher 350 Stellplätze) und am Bahnhof Ehrenfeld 160 neue überdachte Doppelstockparker zu errichten (bisher 200 Stellplätze).

Neue Stellplätze sollen schon bald kommen

Am Bahnhof Süd und in Ehrenfeld sind zudem im Bahnhofsgebäude beziehungsweise in einem der dortigen Bahnbögen zusätzliche Radstationen, ähnlich der am Hauptbahnhof, vorgesehen. Mit den Stellplatzerweiterungen soll es an allen genannten Pendler-Bahnhöfen bereits Ende 2019, spätestens aber Anfang 2020 losgehen. "Für die Errichtung der geplanten Radstationen können wir leider aktuell noch kein Datum nennen", bedauert Hendrik Colmer.

Trotz dieser versprochenen Einzelmaßnahmen und Verbesserungen für die Fahrradfahrer ist das im Vergleich zu anderen europäischen Städten noch nicht der große Wurf. In der Kopenhagener Innenstadt gibt es kombinierte Auto-Fahrrad-Parkhäuser mit einer eigenen Ein- und Ausfahrt für Radfahrer. Ein schon mal angedachtes Fahrradparkhaus unter dem Hauptbahnhof scheint jedoch baulich nicht möglich, so eine Bewertung der Stadt Köln.

Neue Unterbringungsformen sollen ausprobiert werden

Dennoch will die Stadt nicht untätig bleiben und neue Formen der Fahrradunterbringung ausprobieren und den Kölner Bürgern anbieten. Ein stadtweit erster sogenannter Bike-Tower, wie er in Offenbach bereits steht, soll laut Angaben der Stadt möglichst bis Ende 2020 an der P+R-Station Weiden-West errichtet werden.

In diesen vollautomatischen Radhäusern können bis zu 120 Fahrräder auf engem Raum untergebracht werden. Weitere Standorte sind laut Aussage der Stadt am Bahnhof Porz-Wahn, möglicherweise auch in Lövenich, Dellbrück, Stammheim, Holweide und Mülheim geplant. Ein weiteres Projekt sind abschließbare Fahrradboxen, um sein Rad sicher an Bahn- und S-Bahn-Haltestellen unterbringen zu können.


Derzeit gibt es rund 500 Boxen im Stadtgebiet. Der Bedarf sei aber deutlich höher, so die Stadt. Daher wolle man weg von dem Schlüsselsystem und auf ein Chipkarten-System umstellen. So könnte eine Box von mehreren Personen genutzt werden.

Verwendete Quellen
  • Hendrik Colmer vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung Köln
  • Eigene Recherchen
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