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Kölns Impfzentrum nimmt Betrieb auf: Diese Frau wurde als erste geimpft


"Hoffe, diese Sache geht vorbei"
Auftakt im Impfzentrum: Älteste Kölnerin mit 105 Jahren geimpft


Aktualisiert am 09.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Elisabeth Steubesand erhält ihre Impfung: Die 105-Jährige ist Kölns älteste Bürgerin.Vergrößern des Bildes
Elisabeth Steubesand erhält ihre Impfung: Die 105-Jährige ist Kölns älteste Bürgerin. (Quelle: Thomas Banneyer)

In Köln hat das Impfzentrum nun endlich den Betrieb aufgenommen. Den ersten Piks bekam die älteste Bürgerin der Stadt. Andere müssen wohl noch länger auf ihren Termin warten.

Am Montag eröffnete in Köln das erste Impfzentrum seine Türen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßte Elisabeth Steubesand als erste Kölnerin, die in Halle 4 der KoelnMesse geimpft wird. Kurioser Zufall: Die beiden kennen sich seit 1976, da sind sie mit der Kölnischen Karnevalsgesellschaft beim Rosenmontagszug mitgelaufen.

Elisabeth Steubesand ist 105 Jahre alt, hat zwei Enkel und eine Urenkelin, lebt seit 1955 in Köln und ist älteste Bürgerin der Stadt. Die Corona-Pandemie verfolgt sie ohne Angst. Sie sorgt sich nach eigenen Worten um die vielen Geschäftsleute, die ihrer Arbeit nicht nachgehen dürfen, und um die Kinder, die nicht in die Schule gehen dürfen. Elisabeth Steubesand hofft, dass "diese Sache" bald vorbeigeht. Deshalb will sie auch so schnell wie möglich geimpft werden und wünscht sich, dass viele Leute ihrem Beispiel folgen.

"Die Impfung ist eine tolle Sache"

Als älteste Bürgerin wurde sie zur Impfung von der Stadt eingeladen. Ihr Fazit fiel kurz und knapp aus: "Die Impfung ist eine tolle Sache."

Mit dieser Meinung steht sie offenbar nicht allein da. "Am 27. Dezember haben wir begonnen mit den Impfungen in Senioreneinrichtungen. 90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner haben ihre Erstimpfung erhalten. In vier bis fünf Wochen sind alle Bewohner geimpft. In Köln gibt es 55.000 Hochbetagte, die zu Hause leben. Unser Impfzentrum kann maximal 5.000 Impfungen am Tag schaffen. Es wäre also theoretisch möglich, alle Hochbetagten in elf Tagen zu impfen", rechnete die Oberbürgermeisterin vor.

Impfstoff bleibt knapp

Allein, es fehle am Impfstoff. "Momentan bekommen wir pro Woche den Impfstoff, den wir an einem Tag verabreichen könnten." Aber dennoch: "Wir sollten beim Impfstoff ans Haben denken und nicht ans Fehlen."

Im Impfzentrum der Stadt, das jetzt in Betrieb geht, werden zunächst über 80-jährige Kölnerinnen und Kölner, Mitarbeitende des Rettungsdienstes und der ambulanten Pflegedienste geimpft. Dazu kommen weitere von der Landesregierung definierte Gruppen. Die Angehörigen dieser Gruppen gelten aufgrund von anderen Erkrankungen als besonders gefährdet.

Aber auch in Hospizen Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige genießen Vorrang bei der Impfung. Da nur eine begrenzte Menge an Impfstoff zur Verfügung steht, ist das Impfzentrum in den ersten Wochen nur montags bis samstags jeweils von 14 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.

Dr. Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr, ist aber zuversichtlich. "Wir werden jetzt Schritt für Schritt das Impfzentrum bis zur Maximalauslastung hochfahren. Heute sind 707 Impflinge am Start."

800.000 Termine für Kassenärztliche Vereinigung

Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, lobte die ausgezeichnete Logistik der Kölner Berufsfeuerwehr, die für den Betrieb des Impfzentrums die Verantwortung trägt: "Das Impfzentrum funktioniert ja wie eine Arztpraxis. Nur etwas größer." Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein habe inzwischen 800.000 Doppeltermine gebucht.

"Kein Impfstoff wurde verworfen. Wir ziehen sechs statt fünf Dosen aus einer Ampulle", sagte Dr. Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes. Er betonte, dass 33.600 Kölner inzwischen geimpft seien. Die anfängliche Impfskepsis bei Pflegekräften sei weitestgehend verschwunden. "90 Prozent aller Pflegekräfte wollen sich inzwischen impfen lassen. Da wurde viel Überzeugungsarbeit geleistet. 75 Prozent aller Deutschen wollen sich impfen lassen. Das wäre ein großer Schritt in Richtung Herdenimmunität". Momentan könne man 7.000 Impfdosen pro Woche einsetzen. Für den März rechnet Nießen mit größeren Liefermengen.

Wie läuft die Impfung ab?

Geimpft wird nur, wer vorher einen Termin vereinbart hat. Den Termin bekommt man bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein entweder telefonisch unter 116 117 oder im Internet auf deren Homepage.

Die Impfung erfolgt in Halle 4 der KoelnMesse, Eingang Ost, Deutz-Mülheimer-Straße. Bei der Einlasskontrolle wird beim Patienten Fieber gemessen. Außerdem wird das korrekte Tragen des Mundschutzes kontrolliert und überprüft, ob die Person einen Termin hat.

Dann wird sie registriert. An 20 Schaltern wird der QR-Code entweder vom Handy oder vom zugesandten Schriftstück ausgelesen und der Impfling legt seinen Impfausweis vor. Er gelangt nun zu den Einzelkabinen, in denen er offene Fragen mit einem Arzt in einem Vieraugengespräch klären kann, und wird dann von Mitarbeitenden in das Obergeschoss der Halle 4 geleitet. Dort befindet sich der eigentliche Impfbereich. In 20 Doppelkabinen wird dort die Spritze verabreicht – die Injektion erfolgt in den Oberarm.

30 Minuten muss der Geimpfte anschließend noch in einem Wartebereich sitzen. In dieser Zeit wird er von Sanitätspersonal beobachtet für den Fall, dass sich Komplikationen ergeben. Ist die Zeit verstrichen, kann der Patient das Impfzentrum verlassen. Für Angehörige beziehungsweise Begleitpersonen gibt es einen Wartebereich.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der Stadt Köln
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