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Köln: Ärmere Stadtteile stärker von Corona betroffen


Wo ist das Risiko höher?
Studie untersucht Corona-Ausbreitung in Kölner Stadtteilen


22.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ein Metallschild weist die Kölner auf die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung am Rheinboulevard hin: In Köln ist die Inzidenz seit Tagen über 100.Vergrößern des Bildes
Ein Metallschild weist die Kölner auf die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung am Rheinboulevard hin: In Köln ist die Inzidenz seit Tagen über 100. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Köln ist weiterhin über der kritischen Marke von 100. Ein Forscherteam hat sich angeschaut, wie sich die Infektionen über die Stadtteile verteilen – und dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Die Stadt Köln und das Fraunhofer-Institut haben heute gemeinsam erste Ergebnisse einer Studie zur lokalen Ausbreitung der Corona-Pandemie innerhalb Kölns vorgestellt. Dabei zeigt sich ein möglicher Zusammenhang zwischen dem sozialen Status der Einwohner und ihrer Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken.

Schon ganz zu Anfang der Pandemie habe man sich in der Wissenschaft dafür interessiert, wo sich das Corona-Virus wie ausbreitet, sagte der Gesundheitsdezernent Harald Rau zu Beginn der Pressekonferenz, bei der eine Studie des Fraunhofer-Instituts vorgestellt wurde. Deshalb hätten Forscher nun die Möglichkeit, einen relativ großen Zeitraum der Pandemieentwicklung zu betrachten. Der Datenwissenschaftler Stephan Rüping hat das mit seinem Team für den Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 für Köln getan.

Welche Kölner Stadtteile sind besonders betroffen?

Wie hat sich also das Infektionsgeschehen in diesem Zeitraum entwickelt und gibt es Besonderheiten je nach Stadtteil? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Studie und haben zu interessanten Ergebnissen geführt: Hatte das Infektionsgeschehen in Köln zu Anfang der Pandemie seinen Schwerpunkt zwischen März und Juni noch auf der linken Rheinseite, so ist es ab Juli verstärkt auf die andere Rheinseite gewandert.

Dort ist die durchschnittliche Sieben-Tage-Inzidenz im Studienzeitraum vier Monate in Folge relativ hoch geblieben. Insgesamt zeigt sich bei den Zahlen zwar ein Trend, aber kein eindeutiges Bild. Im Vergleich mit anderen Faktoren fällt allerdings auf, dass die Inzidenz speziell in den Stadtteilen höher ist, in denen vor allem Menschen mit einem niedrigeren sozialen Status leben.

Dort wo die Arbeitslosenquote höher ist, wie in Teilen von Porz, ist auch die durchschnittliche Inzidenz höher. Dagegen ist in Gebieten mit besonders hohem Mietspiegel eine geringere Inzidenz zu sehen. Das betrifft vor allem die linksrheinischen Stadtteile im Zentrum der Stadt.

Ob diese Faktoren aber wirklich miteinander in Verbindung stehen, kann Stephan Rüping noch nicht bestätigen. Er stellt lediglich die Zahlen vor. Die Hypothese, dass sich Menschen aus einem sozial schwächerem Umfeld eher infizieren, muss in der Folge noch untersucht werden – genauso wie auch die auffällige Häufung von Todesfällen unter sozial Schwächeren.

Anpassung der Teststrategie

Gesundheitsdezernent Harald Rau will aus diesen Zahlen lernen – und unter anderem die Testkapazitäten in die Gebiete der Stadt verlagern, wo das Infektionsgeschehen besonders intensiv ist.
Die Studie ist mit diesen Ergebnissen ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Die Stadt Köln und das Fraunhofer-Institut wollen weiter gemeinsam das Infektionsgeschehen nach Stadtteil beobachten, denn "nur wer den Gegner kennt, kann ihn auch effektiv bekämpfen", formuliert es Florian Neuhann vom Kölner Gesundheitsamt.

Verwendete Quellen
  • Vorstellung der Studie im Rahmen einer Pressekonferenz
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