t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeRegionalKöln

Bistum Köln: Gesandte des Vatikan reisen ab – Untersuchung beendet


Erzbistum Köln
Päpstliche Gesandte schließen Untersuchung ab

Von dpa
Aktualisiert am 15.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Anders Arborelius (links) und Hans Van den Hende (Archivbild): Die Apostolischen Visitatoren beenden ihren Besuch in Köln.Vergrößern des BildesAnders Arborelius (links) und Hans Van den Hende (Archivbild): Die Apostolischen Visitatoren beenden ihren Besuch in Köln. (Quelle: Marius Becker/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der Vatikan hat Bevollmächtigte nach Köln geschickt, um die Arbeit des Erzbischofs Rainer Maria Woelki zu untersuchen. Nun reisen sie wieder ab – ihr Bericht könnte über Woelkis Zukunft entscheiden.

Die Apostolischen Visitatoren Anders Arborelius und Hans Van den Hende haben ihre Untersuchungen im Erzbistum Köln beendet. Eine Woche lang befragten die beiden Gesandten des Papstes Vertreter des größten deutschen Bistums zu der seit Monaten schwelenden Vertrauenskrise um Kardinal Rainer Maria Woelki.

Die Vatikan-Gesandten seien am Dienstag wieder abgereist, teilte eine Sprecherin von van den Hende der Deutschen Presse-Agentur mit. "Die durch die Visitation erhaltenen Erkenntnisse werden die Visitatoren Papst Franziskus zur Verfügung stellen."

Im Auftrag des Papstes

Die beiden Bevollmächtigten hatten von Franziskus den Auftrag erhalten, "eventuelle Fehler Seiner Eminenz Kardinal Woelkis" zu untersuchen, wie die Apostolische Nuntiatur in Berlin mitgeteilt hatte. Das größte deutsche Bistum befindet sich seit vielen Monaten in einer Krise. Kardinal Rainer Maria Woelki lehnt einen Rücktritt jedoch ab.

Die Gespräche der Visitatoren hatten am Dienstag vergangener Woche begonnen. An diesem Tag befragten der Stockholmer Kardinal und der Rotterdamer Bischof Opfer sexuellen Missbrauchs. "Es folgten viele weitere Treffen mit Laien, Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Gremien sowie Priestern und Bischöfen", so die Sprecherin.

Auch mit Kardinal Woelki hätten die Visitatoren gesprochen. "Am Ende der Visitation danken die Visitatoren allen, die bereit waren, zu einem Gespräch zu kommen."

Aus Kirchenkreisen war zu erfahren, dass sich viele der Befragten gegenüber den Visitatoren kritisch über Woelki geäußert haben. Dabei gehe es keineswegs nur um Opfer sexuellen Missbrauchs oder bekannte Kritiker des Kardinals, sondern teilweise auch um Kirchenleute, die ähnlich konservative Ansichten vertreten wie er.

"Wo geht's denn hier zur Inquisition?"

Ein weiterer Gesprächspartner war der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), der als Vorsitzender des Diözesanrates die praktizierenden Katholiken des Erzbistums vertritt. "Es war ein gutes Gespräch", sagte Kurzbach am Dienstag der dpa. "Ich hatte den Eindruck, dass sie gut zugehört haben." Das hatten auch schon mehrere Missbrauchsopfer betont. Patrick Bauer, ehemals Mitglied im Betroffenenbeirat, erzählte: "Ich habe am Anfang aus Jux gefragt "Wo geht's denn hier zur Inquisition?" Aber genau das war es nicht." Arborelius und van den Hende hätten sich als sehr empathische Zuhörer erwiesen.

Bericht für den Papst bleibt geheim

Die beiden Visitatoren würden nun zeitnah den Bericht für den Papst erstellen, erläuterte der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller. Dieser Bericht werde auf ihre beiden Prüfaufträge eingehen: Das sei zum einen der Umgang des Erzbistums mit Fällen von sexuellem Missbrauch und den Betroffenen, zum anderen die schwierige pastorale Lage im Erzbistum. Es gibt seit Monaten eine Welle von Kirchenaustritten und Rücktrittsforderungen an Kardinal Woelki.

Abgefasst werde der Bericht auf Italienisch, sagte Schüller. "Der Bericht geht nur an Papst Franziskus und den Präfekten der Bischofskongregation Kardinal Quellet. Er ist geheim und wird nach aller Erfahrung nicht veröffentlicht, es sei denn, der Papst ordnet dies an." Wie der Papst am Ende über Woelki entscheide, sei offen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website